Öltragende Holzschicht muss vollständig abgetragen werden
In geöltem Holz sind die Poren durch das eingedrungene Öl mehr oder weniger gleichmäßig verschlossen. Diese Poren sind allerdings genau das „Einfallstor“, das Beize braucht, um sich einzulagern. Wenn geöltes Holz gebeizt wird, entsteht in den meisten Fällen eine fleckige und ungleichmäßige Färbung.
Wenn die ölhaltige Schicht restlos abgeschliffen wird, kann ein Beizen erfolgreich werden. Dazu bedarf es allerdings einer Abtragstiefe von einem bis vier Millimeter. Bei zusätzlich gelaugtem Kiefernholz hilft auch dieser Abtrag nicht, da sich Beize und Lauge in die Quere kommen.
Für Öl heißt normalerweise gegen Beize
Wer sein Holz ölt, entscheidet sich tendenziell gegen andere Färbemethoden. Neben dem Nachölen sind Wachse das Mittel der Wahl, um die Farbe zu ändern. Deckende Farben und Lacke lassen sich mit großem Aufwand und nicht immer erfolgreich aufbringen. Lasuren reagieren in etwa so wie Beize. In jedem Fall müssen auf Lösemittel basierte Anstrichmittel auf Öl oder Ölresten verwendet werden.
Statt Holz dunkel zu beizen, sind folgende Methoden auf geöltem Holz möglich:
- Mit speziellen Dekorwachsen, die nach Herstellerangaben auf geölten Holz haften
- Pigmentierte Farböle, idealerweise gleichen Typs wie das bereits vorhandene
In jedem Fall ist ein Test an einer Rückseite, einem Seitenteil oder einer versteckten Stelle unverzichtbar. Um das vorhandene Öl bestmöglich vorzubereiten, ist eine intensive Behandlung mit Spiritus vorteilhaft. Mehrfaches Abreiben mit einem gut getränkten Lappen „öffnet“ das Altöl für die Aufnahme des neueren, dunkleren Öls.
Die Ergebnisse sind nicht so präzise vorhersehbar oder einstellbar wie beim Beizen. Generell kann von einer geringeren Farbintensität ausgegangen werden. Für den gewünschten Abdunklungsgrad kann eine Stufe dunkleres Öl oder Wachs gewählt werden.