Ausschwefeln und ausräuchern wirken breiter als erwünscht
Eine fast nie vermeidbare Arbeit in einem Gewächshaus ist das Desinfizieren. Die diversen Pflanzen und Erden bringen Bakterien, Pilze, Sporen und Viren hervor, die den Pflanzen teils existenzbedrohend zusetzen. Das Ausschwefeln war und ist immer noch eine beliebte Methode, da sie auf die Mehrzahl gründlich wirkt.
Schwefel ist nicht per se schlecht. Im Gegenteil brauchen Pflanzen sogar Schwefel für Fotosynthese, Stoffwechsel und Wachstum. Zum Bekämpfen von Insekten ist es in Deutschland allerdings nicht mehr zugelassen. Das liegt vor allem an den „Nebenwirkungen“. Die chemische Umwandlung tötet viele Lebensformen, entwickelt seine Wirkung allerdings auch in der Lunge von Mensch und Tier. Dazu kommt, dass viele Kunststoffe angegriffen werden, die heute oft in Gewächshäusern als Werkstoff vorhanden sind.
Systemische Probleme und Ursachen
Befall und Krankheiten auf und in Pflanzen sind in vielen Fällen Ergebnisse von Haltungs- und Pflegeschäden. Unzureichende Belüftung, fehlerhaftes Reinigen und Pflegemissstände befördern die Bedrohungen.
Wenn viele unterschiedliche Pflanzen und Erden aufeinandertreffen, sollten potenzielle Einschleppungen vermieden werden. Daher ist ein handverlesenes Einzelreinigen zu empfehlen, bevor die Pflanzen aufeinander „losgelassen“ werden. Für die unterschiedlichen Pflanzen und Wuchsformen gibt es jeweils mechanische Reinigungsmethoden und chemisch harmlosere Mittel. Folgende Hilfsmittel können das Ausschwefeln ersetzen und sehr gezielt eingesetzt werden:
- Alkohol
- Ätherische Öle
- Essig (stark verdünnt)
- Kalium
- Kalk
- Zitrussäuren
Wen der Frühjahrsputz oder das winterfest machen ansteht, sollten die Pflanzenarten und jeweiligen Zustände ermittelt werden. Auf einschlägigen Onlineportalen oder mit Suchmaschinen können die passenden und relevanten Gegenmaßnahmen recherchiert werden. Für einige Diagnosen existieren gänzlich natürliche Hilfen, die sogenannten Nützlinge, die ein Ausräuchern überflüssig werden lassen.