Wie beim Nachschneiden am Gewinde vorgehen?
In den meisten Fällen wird ein Gewindegang in der Nähe des Gewindeeintritts verformt. Handelt es sich um ein geschnittenes Gewinde, so genügt es in der Regel, den ursprünglichen Schnitt nachzuschneiden. Bei geformten Gewinden ist zu prüfen, ob beim Schneiden funktionswichtige Substanz verloren geht. Schneiden kann in diesem Fall beispielsweise zu Löchern in den Gewindebergen (Zahnflanken) führen. Das geeignete Schneideisen wird rechtwinklig zur Gewindeachse auf das Außengewinde aufgesetzt. Im Uhrzeigersinn nach rechts gedreht „pflügt“ und richtet das Schneideisen das Gewinde.
Kann man ein zerstörtes Gewinde komplett neu nachschneiden?
Einzelne blockierte Gewindegänge können durch Nachschneiden wieder gangbar gemacht werden. Bei größeren Beschädigungen wird das Gewinde durch Ausbohren repariert. Anschließend wird ein neuer Gewindeeinsatz eingedreht. Gewindebohrer und Gewindeformer erzeugen unterschiedliche Kernlochdurchmesser:
Nennmaß Schneider | Nennmaß Former | Steigung (mm) | Kernloch Ø (mm) |
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M 3 | 0,50 | 2,50 | |
M 3 | 0,50 | 2,80 | |
M 4 | 0,70 | 3,30 | |
M 4 | 0,70 | 3,70 | |
M 5 | 0,80 | 4,20 | |
M 5 | 0,80 | 4,65 |
Lässt sich das Gewinde mit der Hand nachschneiden?
Das Nachschneiden erfolgt in der Regel immer von Hand. Bei einem maschinellem Verfahren muss eine Demontage möglich sein und eine CNC-Maschine einschließlich Bedienungswissen vorhanden sein. Beim manuellen Nachschneiden kann der Fortschritt sehr genau beeinflusst werden. Wenn sich das beschädigte Gewinde „wehrt“, kann mit kurzen Intervallen gearbeitet werden, indem das Schneideisen immer nur wenige Millimeter nach vorne bewegt wird und vor dem nächsten Anlauf den gleichen Weg zurückgedreht wird. Auf diese Weise kann ein deformierter Gewindegang millimeterweise „zurückerobert“ werden.
Worauf weisen Experten beim Nachschneiden eines Gewindes hin?
Der Erfolg beim Nachformen und Nachschneiden eines Gewindes hängt stark von der Zusammensetzung der Metalllegierung ab, aus der das Gewinde besteht. Als Faustregel gilt, dass Metalle mit einer Bruchdehnung bis zu 7 Prozent nachformbar sind. Bei Aluminium darf der Siliziumanteil 10 Prozent nicht überschreiten. Beim Nachschneiden darf der kontinuierliche Vorschub nicht unterbrochen werden.