Faustformel und ISO-Liste
Die Auswahl der richtigen Bohrergröße entscheidet über das zukünftige Gewinde. Das Kernloch muss exakt den Durchmesser aufweisen, den später die nach innen gerichteten Windungskanten aufweisen. Viele Handwerker berechnen die Bohrergröße mit der Faustformel, das Gewindemaß mit 0,8 zu multiplizieren.
Eine sicherere Art, den genauen Durchmesser für das Vorbohren vor dem Gewindeschneiden zu ermitteln, ist die so genannte ISO-Tabelle. Sie weist jeder Gewindegröße eine Bohrergröße zu. Die Maße stimmen nicht immer mit der Faustformel überein.
Steigung und Mutternhöhe
Als Berechnungsfaktor kommt in der metrischen ISO-Gewindetabelle die Gewindesteigung dazu. Die Größe beziffert den Weg, den eine Gewindeumdrehung zurücklegt. Sie ist auch unter dem Begriff Ganghöhe bekannt. Zusätzlich gibt die Tabelle die benötigte Mutternhöhe für eine spätere Verschraubung an. Das kann bei der Wahl des Durchmessers beim Vorbohren eine wichtige Information sein. Wenn der Höhen-Überstand der Mutter aus technischen Gründen beschränkt ist, kann ein kleinerer Gewindedurchmesser gewählt werden.
Weitere Maßangaben in der metrischen ISO-Tabelle nach DIN 13-1 sind für die Planung des Gewindeschneidens hilfreich. Für das Vorbohren und den Heimwerker spielen sie eine untergeordnete Rolle.
Gewindemaß, Kernlochbohrer und Mutternhöhe
M1/0,75mm/0,8mm
M2/1,6mm/1,6mm
M3/2,5mm/2,4mm
M4/3,3mm/3,2mm
M5/4,2mm/4,0mm
M6/5,0mm/5,0mm
M8/6,8mm/6,5mm
M10/8,5mm/8,0mm
Insgesamt sind 21 Gewindegrößen in der vollständigen metrischen ISO-Tabelle aufgeführt.
Spezielle Bohrergrößen
Die krummen Bohrergrößen sind in einem normalen Bohrersatz nicht enthalten. Sie werden als Sondergrößen häufig unter der Bezeichnung Gewindebohrer im Einzelverkauf in Baumärkten angeboten. Nach dem Ermitteln der zutreffenden Bohrergröße kann das Vorbohren vor dem Gewindeschneiden beginnen.
Vorbohren mit Standbohrmaschine
1. Werkstück fixieren
Befestigen Sie das Werkstück nach Möglichkeit so, das es mit einer Ständerbohrmaschine erreichbar ist. Für freihändiges Vorbohren eignet sich ein Schraubstock. Körnen Sie den Bohransatzpunkt an.
2. Bohrer ansetzen
Setzen Sie die Bohrerspitze auf der gekörnten Mulde des Werkstücks an und beginnen Sie mit langsame Umdrehungszahl das Vorbohren.
3. Nicht verkanten
Wenn Sie keine Ständerbohrmaschine nutzen, achten Sie darauf, das Sie schnurgerade vorbohren und den Bohrer nicht verkanten.
4. Kühlen der Bohrung
Träufeln Sie Bohrmilch, Schneidemilch oder Öl in das Bohrloch. Zusätzlich wird dem Bohrer das Fräsen erleichtert.
5. Kanten absenken
Wenn Sie die Oberkanten des Kernlochs nach dem Vorbohren mit einem Senker leicht aufweiten, ist das Gewindeschneiden danach leichter.