Darauf kommt es an
- Innen- oder Außengewinde
- Material
- Bohrdurchmesser
Innen- oder Außengewinde
Je nachdem, ob ein Innen- oder ein Außengewinde benötigt wird, kommt unterschiedliches Werkzeug zum Einsatz. Auch die Vorgehensweise ist bei beiden Gewindearten grundlegend verschieden.
Innengewinde
Innengewinde werden in das Innere eines Rohrs geschnitten. Zum Einsatz kommen dabei Gewindebohrer. Beim Gewindeschneiden von Hand wird der Gewindebohrer in ein sogenanntes Windeisen eingespannt.
Alternativ zum Windeisen kann auch ein Werkzeughalter eingesetzt werden, der einer Knarre ähnelt, und auch nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Das Eindrehen ist zwar leichter, das Entfernen der Späne beim Verwenden eines Werkzeughalters aber meist aufwändiger.
Insgesamt werden zum Schneiden von Innengewinden drei unterschiedliche Gewindeschneider verwendet, die immer einen zusammengehörigen Satz bilden: ein Vorschneider – in jeweils einer groben und einer feinen Variante – und einen Fertigschneider.
Der Bohrkanal sollte beim Innengewinde mit einem Senker vorbereitet werden, um einen exakteren Gewindeschnitt zu erhalten.
Außengewinde
Das Außengewinde wird mit einem sogenannten Schneideisen hergestellt. Das Schneideisen wird in einen Schneideisenhalter eingespannt.
Beim Schneiden eines Außengewindes wird – ebenso wie beim Innengewinde – ein geeignetes Schneidöl benötigt. Es sorgt für einen sauberen Gewindeschnitt und schont die Klingen des Schneideisens.
Material
Gewinde können in unterschiedliche Materialien geschnitten werden. In den meisten Fällen wird das Metall sein, aber auch Holz und Kunststoffe können auf die gleiche Weise mit Gewinden versehen werden.
Ob sich ein Material bearbeiten lässt, kann man besonders bei Metallen mit dem Feilentest herausfinden. Mit der Feile unter leichtem Druck über die Oberfläche des Materials gehen. Es muss Feilspuren aufweisen, um zum Einschneiden eines Gewindes geeignet zu sein.
Für Innengewinde eignen sich am besten gezogene Rundstäbe. Sie sind auch die günstigste Variante.
Bohrdurchmesser
Der Durchmesser des Bohrers und der Durchmesser des Gewindeschneiders müssen immer exakt aufeinander abgestimmt sein.
Das Vorbohren erfolgt mit einem etwas kleineren Durchmesser als das Maß der Schraube, die später in das Gewinde soll. Als grober Näherungswert ist Gewindemaß x 0,8 geeignet. Es gibt aber auch Tabellen zum Nachschlagen.
Gewinde von Hand schneiden (Außengewinde) – Schritt für Schritt erklärt
- Rundstab
- Schneidöl
- Schneideisen
- Schneideisenhalter
- Feile
- Möglichkeit um den Rundstab zu fixieren
1. Rundstab fixieren
Den Rundstab aufrecht fixieren, so dass er nicht verrutschen kann.
2. Anfeilen
Das obere Ende des Rundstabs im Bereich des beabsichtigten Gewindes leicht konisch zufeilen. So kann das Schneideisen besser greifen. Dann eine Kegelkuppe feilen.
3. Schneideisen vorbereiten
Das Schneideisen in den Schneideisenhalter einsetzen und fixieren. Mit Schneidöl benetzen. Das muss während des Schneidvorgangs öfters wiederholt werden, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten und Klingenabnutzung zu vermeiden.
4. Gewinde schneiden
Das Schneideisen exakt waagrecht aufsetzen und mit dem Schneideisenhalter im Uhrzeigersinn drehen. Gelegentlich zurückdrehen, um die entstehenden Späne zu brechen. Die Späne werden dann durch die Spanlöcher abgeführt.