Gemeinsam höhere Stabilität
Gipskarton und OSB (Grobspanplatten) vertragen sich konstruktionstechnisch gut. Speziell für Innenbereiche sind OSB-Platten anderen Faser- und Spanplatten vorzuziehen, da ihr Kleber- und Leimanteil niedriger ist. Da sich OSB formstabiler und maßhaltiger als beispielsweise Holz verhält, sind die Unterschiede in den potenziellen Reaktionen auf Temperaturschwankungen geringer, aber trotzdem noch gegeben.
Insbesondere in Ständerwerken vereinfacht sich das Befestigen von Gipskarton, da die Klammern oder Schrauben nicht exakt auf die Profile gesetzt werden müssen, sondern mehr oder weniger frei verteilt werden (Höchstabstände zueinander müssen eingehalten werden). Das kommt beispielsweise Wänden zugute, an denen schwere Lasten befestigt werden, da sich der Gipskarton mit dem OSB den Lastabtrag „teilt“.
Praktische Hinweise und Tipps
- Es sollten ausschließlich Platten der Typen OSB-3 oder OSB-4 mit Gipskarton kombiniert werden
- Die Dampfbremse wird durch Schrauben nicht durchbrochen beziehungsweise verletzt -Für eine Dampfsperre eignet sich OSB nicht
- Die Dehnungsfugen von Gipskarton auf OSB elastisch mit Dichtstoff oder Trennstreifen verfüllen
- Das Verkleben der beiden Werkstoffe, auch partiell, sollte unterlassen werden, um Rissen im Gipskarton vorzubeugen
- Die schalldämmende Wirkung ist mit reinem Gipskarton und Gipsfaser besser
- Spezielle Schnell- und Trockenbauschrauben mit versenkbarem Kopf und grobem Gewinde sind ideal. Feingewindeschrauben funktionieren auch, erzeugen aber beim Verschrauben größeren Zeitaufwand
Werden später Möbel, Regale und TV-Gerät befestigt, können einfache Holzschrauben ohne Hohlraumdübel verwendet werden, wenn der Aufbau die Mindesteinschraubtiefe erlaubt. Bezüglich der schalldämmenden Wirkung ist darauf zu achten, dass beide Werkstoff mit höheren Dichten angeboten werden (Schallschutzwände). Bei der Montage und Planung muss das deutlich höhere Eigengewicht berücksichtigt werden. Zwischen den beiden Wandschalen muss ein Dämmstoff eingelegt werden.