Schichtdicke und Stabilität
Obwohl Gipskarton ein sehr vielseitiger Werkstoff ist, hat er Grenzen in Bezug auf Belastbarkeit und Feuchtigkeit. In einigen Trockenbauprojekten kann er im Verbund mit OSB-Platten ein ideales Paar bilden.
OSB weist insbesondere in dünneren Ausführungen eine deutlich höhere Stabilität auf. Wenn an Aufbauhöhe oder Schichtdicke gespart werden muss, kann dünner Gipskarton auf OSB geschraubt werden. Oft wird eine maximale Schichtdicke aufgrund von Armaturen benötigt.
Natürlich kann OSB auch allein als Alternative zu Gipskarton verwendet werden. Wenn ein Boden oder eine Wand gelegentlich feucht wird (Wasserdampf in Bad und Küche), stabilisiert das wasserfeste OSB die Konstruktion.
Baubiologische Ähnlichkeit
OSB-Platten haben den Vorteil, dass sie nach Gipskarton den geringsten Anteil an chemischen und potenziell gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen unter den Werkstoffplatten aufweisen. Dies macht die Kombination der beiden Materialien aus gesundheitlicher und wohnklimatischer Sicht zu einer sicheren Sache.
Gefahr der Rissbildung
Bei der Verbindung der beiden Materialien ist zu beachten, dass sie sich bei Luftfeuchtigkeits- und Temperaturschwankungen unterschiedlich stark ausdehnen (quellen) oder zusammenziehen (schwinden). Dies kann im ungünstigen Fall zu Rissen im Gipskarton führen. Beim Zusammenfügen gilt immer die Devise Gipskarton auf OSB und niemals OSB auf Gipskarton. Der Gefahr von Rissen kann durch eine ausreichende Anzahl von elastisch verspachtelten Dehnungsfugen im OSB begegnet werden.
OSB diffundiert nicht
Im Gegensatz zu Gipskarton dichtet OSB einen Raum vollständig ab. Der diffundierende Gipskarton kann zwar geringe Mengen an Luftfeuchtigkeit ausgleichen, aber wenn sich z.B. auf einem Dachboden mit OSB-Platten Schimmel bilden, ist der Gipskarton machtlos.