Baustoff- und Feuerwiderstandsklasse
Bezüglich des Brand- und Feuerschutzes in Gebäuden gibt es zwei genormte Indikatoren, die bei der Werkstoffwahl berücksichtigt werden müssen.
Gipskarton ist unter den nicht brennbaren Baustoffen der Klasse A als feuerfest aufgeführt. Innerhalb dieser Klasse zählt er zur Gruppe A2, die nicht brennbares Material mit geringen brennbaren Anteilen (Kartonagen) kategorisiert.
Der zweite wesentliche Kennwert ist die Feuerwiderstandsklasse, die den Zeitraum in Minuten beschreibt, dem der Gipskarton Feuer widersteht. Im privaten Hausbau reicht meist die niedrigste Klasse F30 (Minuten) aus. Folgende Zuordnungen charakterisieren die Feuerschutzeigenschaften:
F30 für feuerhemmend
F60 für hochfeuerhemmend
F90 für feuerbeständig
F120 für hochfeuerbeständig
F180 für höchstfeuerbeständig
In Mehrfamilienhäusern und größeren Wohngebäuden wird die Feuerwiderstandsklasse F90 verlangt, in öffentlichen Gebäuden F120. Der Aufbau von Gipskarton als spezielle Feuerschutzplatten (GKF) unterscheidet sich geringsfügig von herkömmlichen Platten. In GKF ist der Gipskern zusätzlich mit Fasern armiert.
Zusatzbezeichnungen auf den Gipskartonfeuerschutzplatten
Gemeinsam mit der hohen Dichte der GKF (800 Kilogramm pro Kubikmeter) wiegt diese Variante bei einer Materialstärke von 12,5 Millimeter etwas über zehn Kilogramm pro Quadratmeter. Nicht als expliziter GFK ausgelegter Gipskarton besitzt eine Dichte von 600 bis 650 Kilogramm pro Kubikmeter.
GKF wird mit der Zusatzbezeichnung DF versehen, die den bautechnischen Indikator für Brandschutzkonstruktionen abkürzt. Mit dem D wird die Dichte abgekürzt und mit dem F wird die Verstärkung des Zusammenhalts von Gipskarton im Brandfall signalisiert. Zusätzlich definiert die Norm DIN EN 520 das Brandverhalten mit den Gipsplattenkürzeln s1 (Rauchklasse) für keine Rauchentwicklung und d0 (Abtropfklasse) für kein abfallendes oder abtropfendes Material.