Kartonage wird einseitig durchtrennt
Wenn Deckenabschlüsse und Raumecken aus Gipskarton konstruiert werden, wird üblicherweise mit glatten Stoßfugen gearbeitet. An Außenecken müssen sie später geschützt und verstärkt werden.
Wenn kleinere Formteile und Verkleidungen benötigt werden, um Leitungskanäle und Rohre zu verkleiden und Podeste oder Ähnliches erstellt werden, erlaubt der Aufbau des Gipskartons eine praktische Alternative.
Der Gipskern ist kartoniert, was der Platte die erforderliche Stabilität verleiht. Soll die Platte gefaltet werden, wird eine Nut eingefräst und die Kartonage einseitig durchtrennt.
Einzelteile lassen sich auch ohne Maschine improvisieren
Wird ein einzelnes und überschaubar großes Formteil gebraucht, kann eine „Bastelmethode“ den Bedarf für ein Fräsgerät ersetzen. Um rechtwinklige Faltungen und Knicke zu erzeugen, muss eine v-förmige Nut mit zwei Schenkelwinkeln von 45 Grad angelegt werden.
Mit einer Metallschiene als Führung und einem scharfen Cutter kann entlang der Faltungslinie ein einseitiger Schnitt in die Kartonage erfolgen. Anschließend wird auf einer Seite die Klinge des Cutters im 45-Grad-Winkel an der Metallschiene entlanggeführt, anschließend auf der anderen Seite des Ursprungsschnitts.
Mit einer Maschine fräsen
Für das maschinelle Fräsen wird eine Oberfräse benötigt, die auf die Platte aufgesetzt wird. Sie ist von der Funktionsart im weiteren Sinne mit einer Stichsäge vergleichbar. An der Unterseite der Oberfräse wird ein Fräskopf eingespannt, der eine v-förmige Nut von insgesamt neunzig Grad (zweimal 45 Grad) erzeugt. Als ergänzendes Zubehör gibt es einseitige Fräsköpfe mit einem 45-Grad-Winkel und einen Führungsanschlag.
Das Fräsen besteht aus drei Arbeitsschritten
1. Die Gipskartonplatte an der vorher vermessenen Markierung mit einem Cutter „anreißen“ und die Kartonage trennen. Diese Anrisslinie ist die zentrale Führungslinie für die Oberfräse.
2. Den Führungsanschlag mit den Führungsschienen entsprechend des Gerätetyps parallel zur Linie mit Schraubzwingen (13,99 € bei Amazon*) arretieren.
3. Oberfräse mit dem passenden Fräskopf und Tiefeneinstellung (abhängig von der Plattenstärke) so wählen, dass die Kartonage beziehungsweise Oberfläche der gegenüberliegenden Seite nicht durchtrennt wird.
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