Wann werden Fugendeckstreifen mit Glasfaser eingesetzt?
Im Trockenbau werden Wände mit Werkstoffplatten, bevorzugt mit Gipsbauplatten (Gipsfaser, Rigips) verkleidet. Die Elemente stoßen mit schmalen Fugen von meist etwa einem Millimeter aneinander. Diese „Schlitze“ müssen verschlossen werden. Nicht armierte Füllungen neigen zum Reißen, da sie Belastungen und Bewegungen der Platten „abfangen“. Um dieses Risiko zu mindern, werden Fugendeckstreifen mit Glasfaser auf die Füllmasse aufgebracht und eingearbeitet.
Die Armierung unterbindet, ähnlich wie bei Rissen in Fliesenfugen, Beschädigungen, die aus funktionellen Belastungen entstehen. Druck- und Zugkräfte „pflanzen“ sich durch Kraftschlüssigkeit der Fugenfüllung aus und Bewegungen der Plattenmaterialien werden ausgeglichen. Jeder Hohlraum, jede Fuge, jede Rinne und jeder Schlitz in einem Gefüge oder Gewerk übernimmt automatisch diese bauphysikalische Funktion.
Wie arbeiten Sie Fugendeckstreifen auf Gipskarton richtig ein?
Die normale Fugenbreite zwischen Gipskartonplatten wird auf etwa einen Millimeter angelegt. Diese Breite reicht aus, um die Bewegungen im Gewerk auszugleichen. Die Kanten werden idealerweise angefast.
1. Spachtelmasse einarbeiten
In die Fugen bringen Sie Füllmasse ein. Je nach Art des Fugendeckstreifens (nicht- oder selbstklebend) halten Sie die Antrocknungszeit nach Herstellerangabe ein.
2. Fugendeckstreifen aufbringen
Die Fugendeckstreifen befestigen Sie mittig auf jeder Fuge und in jeder Ecke, sodass gleichgroße Überlappungen in beide Richtungen entstehen.
3. Beispachteln
Da die Streifen leicht aufstoßen, müssen Sie die Flanken beziehungsweise Flügel mit der Plattenoberfläche nivellieren.
Sind Fugendeckstreifen mit Glasfaser auch bei anderen Werkstoffen sinnvoll?
Ja, aber da Holzwerkstoffe stärker als Gipsbauplatten arbeiten sind, sind Fugendeckstreifen mit höherer Elastizität erforderlich. Je stärker Baustoffe quellen und schwinden (Feuchtigkeit, Temperatur), desto elastischer muss die Armierung reagieren. Bei Holzwerkstoffen wie Faserplatten (MDF, HDF, OSB) sind die Bewegungen noch in Bereichen, die von glasfaserverstärkten Armierungsband ausgeglichen werden. Handelt es sich um echtes Holz, können andere Verfugungssysteme erforderlich sein.