Risse sind mehrheitlich die Folge handwerklicher Fehler
Risse können in allen Gipskartonkonstruktionen auftreten. Die Ursachen in Decken und Wänden unterscheiden sich oft. Es gibt eine ganze Reihe an möglichen Ursachen. In der Mehrzahl der Fälle wurde einer oder mehrere der folgenden handwerklichen Fehler bei der Montage gemacht:
- Der Einbau wurde bei einer kalten Temperatur mit mehr als zwölf Grad Celsius Differenz zur späteren Raumtemperatur ausgeführt
- Bei der Montage wurden die Kanten des Gipskartons nicht entstaubt und angefeuchtet
- Die Fasen an den Schnittkanten wurden mit einer unsachgemäßen Fase versehen
- Die Trocknungszeit nach dem Spachteln wurde nicht eingehalten oder künstlich verkürzt (Bautrockner, Gebläse, Strahler)
- Die Anschlüsse an Mauerwerk und Unterbau wurden nicht fachgerecht entkoppelt
- Dehnungsfugen sind in zu geringer Anzahl oder zu geringer Breite angelegt
- Starre Anschlüsse an Stellen, an denen die Gipskartonkonstruktion die Richtung ändert (Übergänge zwischen senkrecht, schräg und waagerecht montierten Platten)
- Gipskarton wurde zu früh eingebaut und quillt durch die noch zu hohe Baufeuchte im Neubau
Neben diesen handwerklichen Fehlern kann auch das Einwirken von Kräften der Umgebung zu Rissen im Gipskarton führen. Eine typische Ursache sind Setzrisse, wenn Mauerwerk beziehungsweise die Gebäudehülle „absackt“. Sind Risse mit einer Breite von mehr als zwei Millimetern entstanden, muss von einem statischen Problem ausgegangen werden.
Haarrisse selber reparieren
Sogenannte Haarrisse mit einer Breite bis zu einem Millimeter können selber ausgebessert werden. Oft handelt es sich nur um beschädigtes Papier beziehungsweise Kartonage.
Nach dem Entfernen loser Teile wird ein v-förmiger Schnitt mit einem Cutter im Riss gesetzt, um der Spachtelmasse Haftungsfläche zu geben. Anschließend wird Gewebeband oder ein schmales Stück Malervlies auf den Gipskarton angebracht. Abschließend wird der Riss verspachtelt und glatt geschliffen.