Granitpflaster wasserdurchlässig verfugen
Wollen Sie ein Pflaster verlegen, sollten Sie sich schon im Vorfeld über die Wasserdurchlässigkeit der Fugen und des Schichtaufbaus unter dem Pflaster Gedanken machen. Wasserdurchlässige Pflaster werden auch als „Ökopflaster“ bezeichnet.
Warum überhaupt wasserdurchlässig verfugen?
Denn viele Gemeinden berechnen die Flächenabwasserkosten nach den wasserdurchlässigen bzw. nicht durchlässigen Flächen. Ohne wirklich politisch werden zu wollen, ist diese Vorgehensweise nicht immer verständlich. Und wie der Ratgeber zeigen wird, auch relativ wenig „öko“.
Grund ist das Entlasten der Abwassersysteme. Wobei viele Städte inzwischen Probleme haben, weil zu wenig Wasser im Abwasserkanal zur Bildung von verstopfenden Fettklumpen führt. Zudem wird der Grundwasserpegel teilweise so weit angehoben, dass in den letzten Jahrzehnten errichtete Gebäude technisch nicht dafür ausgestattet sind.
Materialien, um wasserdurchlässig zu verfugen
Ein weiterer Grund, das kritisch zu sehen, sind zuverlässige wasserdurchlässige Fugenmassen. Es können folgende Fugenmassen für Granitpflaster und andere Pflastersteine unterschieden werden:
- Sand (Fugensand, Quarzsand)
- Rollsplitt oder Riesel (feiner Kies, verschiedene Gesteinsarten)
- mineralische Körnungen mit speziellen Zusätzen wie Kunstharz
Granitpflaster verfugen mit Sand
Sand wird trocken verfugt. Das Pflaster ist sofort begehbar. Sand stützt die Pflastersteine aber nicht sonderlich gut. Zudem wäscht sich Sand recht einfach wieder aus und Unkraut sprießt ebenfalls. Dennoch wäre Dugen- oder Quarzsand eine der wirklich ökologisch wertvollen Fugenmassen.
Wasserdurchlässigkeit mit Splitt und mineralischen Körnungen
Mit Splitt oder Riesel sieht es ähnlich aus. Auch dieser stützt die Granitsteine nicht wirklich gut. Unkraut bricht ebenfalls durch, aber die Fläche entwässert hervorragend.
Mineralische Körnungen mit Kunstharzen …
Nun die mineralischen Körnungen, also ebenfalls Riesel, allerdings mit Zusätzen, bei denen sich in der Regel um Kunstharze handelt. Beispielsweise Polyurethan-Kunstharz. Es ist kaum zu glauben, aber solche Fugenmassen werden als „ökologisch wertvoll“ beschrieben. Eine Polyurethan-Kunstharz-Mischung, die ökologisch wertvoll ist.
… macht das Granitpflaster nicht unbedingt „ökologisch wertvoll“
Das ist schlichtweg falsch. Ökologisch wertvoll wären Sand, Riesel und mineralische Körnungen ohne Chemie. Dann aber mit dem Nachteil, dass die Stützkraft schlecht ist. Denn genau aus diesem Grund muss Chemie in die Fugenmasse, da andernfalls eine effizient wasserdurchlässige Verfugung problematisch wäre.