Weichheit geht immer auf Kosten der Festigkeit
Gummi aus Naturkautschuk kann regeneriert und in der Konsistenz wieder weicher gemacht werden. Diese erhöhte Elastizität und Weichheit kann jeddoch nicht ohne einen Festigkeitsverlust erreicht werden. Daher dürfen nur Gummibauteile ohne Dichtungsaufgabe im Durchfluss oder mit Kraftübertragung regeneriert beziehungsweise elastischer gemacht werden. Folgende Einsatzarten und Gummiteile sind ausgeschlossen, da hier erhebliche Gefährdungen entstünden:
- Fahrzeugreifen aller Art
- Dichtungen und Manschetten an Leitungen und Schläuchen für flüssige und gasförmige Medien
- Leitungen mit hydraulischer Funktion und unter Druck stehende Hohlkörper
- Kraftübertragende Verbindungen wie Antriebs- und Keilriemen
Folgende Gummiartikel können behandelt werden, um wieder weicher zu werden:
- Fenster- und Türdichtungen
- Bodenbeläge und Matten
- Kleidungs- und Schuhbänder und Bünde und Hosenträger
- Wohnaccessoires, Untersetzer und Zierrat
Methoden und Mittel
Rein mechanisch lässt sich Gummi durch Dehnen und Weiten weicher machen. Dabei darf er jedoch nicht zu stark belastet werden, da er sonst ermüdet und es zum bekannten Ausleiern kommt. Kneten und Massieren ist ebenfalls ein mechanisches Verfahren, das sich positiv auf Gummi auswirkt und ihn geschmeidig und haltbar macht.
Essig ist in der richtigen Dosierung ein wirksames Mittel, um Gummi weicher werden zu lassen. Bei zu langer Einwirkung und zu hoher Menge greift Essig Gummi an. Gleiches gilt für Pflegewachse und Reinigungsalkohol wie Isopropanol oder Ethanol.
Als Hausmittel zur Pflege und zum Erhalt der Geschmeidigkeit helfen Babypuder bzw. Talkum, Graphitpulver, Silikon und Weichspüler. Sie sind auch die Mittel der Wahl, um porösen Gummi zu reparieren.