Warum eine Hochdruckarmatur auf Niederdruck umbauen?
In älteren Häusern ohne zentrale Warmwasseraufbereitung braucht man an den Zapftellen, wenn man sowohl Kalt-, als auch Warmwasser aus ihnen beziehen möchte, einen lokalen Warmwasserbereiter in Form eines Boilers oder Durchlauferhitzers. Weil viele dieser Geräte nicht druckfest aufgeführt sind, müssen sie durch eine Niederdruckarmatur vor dem Hauswasserleitungsdruck geschützt werden, der üblicherweise zwischen 3 und 6 bar liegt.
Um es gleich vorweg zu sagen: eine Hochdruckarmatur lässt sich nicht als Niederdruckarmatur verwenden. Jedenfalls nicht mit drucklosen Warmwasserbereitern. Solche Geräte können platzen, wenn sie dem normalen Hauswasserleitungsdruck direkt ausgesetzt werden. Sie dürfen deshalb keinesfalls direkt mit dem Anschluss an das Hauswassersystem verbunden werden.
Wie die Hochdruckarmatur trotzdem mit Boiler verwenden?
Trotzdem brauchen Sie für die Integration eines Boilers nicht unbedingt eine neue Armatur zu kaufen. Denn schließlich gibt es auch druckfeste Geräte. Und mit einem passenden Adapterstück lässt sich auch das Problem der bei Hochdruckarmaturen fehlenden, aber für den Warmwasserbereiter nötigen, dritten Wasserkanal beheben. Und so funktioniert es:
- drucklosen Boiler besorgen
- passendes T-Stück für das Eckventil besorgen
- Strom und Wasser abstellen
- T-Stück nach Abdichtung an Eckventil befestigen
- Über das T-Stück Armatur, Kaltwasseranschluss und Kaltwasserzulauf zum Boiler mit Kaltwasserschläuchen verbinden
- Armatur und Boiler mit Warmwasserschlauch verbinden
Weil eine Hochdruckarmatur keine drei Anschlussschläuche besitzt, kann bei ihr das Niederdruckprinzip des passiven Warmwasserbezugs nicht nachgeahmt werden. Dieses Prinzip braucht in jedem Fall drei Anschlüsse direkt in der Armatur: nur so kann der Kaltwasserzulauf aus dem Hauswasseranschluss, der Rücklauf in den Boiler zur druckreduzierten Warmwasserverdrängung und der Auslauf des verdrängten Warmwassers aus dem Boiler in die Armatur gewährleistet werden.
Auch bei einem druckfesten Boiler braucht man drei Leitungen, die hier aber außerhalb der Armatur hergestellt werden können. Dazu bringen Sie ein eingehanftes oder selbstdichtendes T-Stück mit passendem Gewindedurchmesser an das Eckventil an und schließen daran den Kaltwasserschlauch zur Armatur und den zum Boiler an. Mit dem Warmwasserschlauch verbinden Sie dann noch den Warmwasserauslauf vom Boiler und den Warmwasseranschluss in der Armatur.
Nach der Entlüftung kann der Boiler in Betrieb genommen werden.