Furchen und Rillen verstärken Authentizität
Ein wesentliches Merkmal von natürlichen Holzoberflächen ist die dreidimensionale Ausprägung der Struktur. Auch wenn glatt gehobelte und geschliffene Gehölze sehr schöne Maserungen und Texturen entfalten, geben Furchen und Rillen noch mehr Authentizität.
Besonders beliebt ist das Bürsten der Oberflächen vor dem antik beizen oder an offen liegenden Balken in Altbauten und Fachwerk. Je nach Dimension, Größe, Fläche, Holzart und erwünschtem Effekt stehen unzählige Bürstentypen und Nutzungsmethoden zur Auswahl.
Manuelles Bürsten
Kleinere Möbelstücke und Wohnaccessoires lassen sich mit einer Drahtbürste oder Stahlwolle bearbeiten. Auch ein individuell angefertigtes Nagelbrett kann bürstende Funktion übernehmen.
Maschinelles Bürsten
In den meisten Fällen bildet ein Bohrmaschinenaufsatz das ideale Werkzeug. Dabei müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden:
- Holzart: Hart- oder Weichholz, Früh- oder Spätholz
- Reaktion des Holzes auf Metalle durch Gerbsäure, Harz, Lignin (Kupfer, Messing)
- Borstenanordnung (gefächert, gezopft, gerundet, pinselförmig, topfförmig)
- Durchmesser und Feinheit der Borsten
- Nylondraht zur Kontaktvermeidung zwischen Metall und Holz
- Mögliche Umdrehungsgeschwindigkeit ohne Brandspuren
Nach dem Bürsten dreidimensional denken
Mit dem Bürsten, immer in Faserrichtung sind die weicheren Bestandteile des Holzes „ausgekratzt“. Die Struktur des Holzes besteht nun aus Furchen und Rillen. Unter der Lupe gleicht die Oberfläche einer Berg- und Tallandschaft.
Die Beize muss so verteilt werden, dass sie sowohl die Bergspitzen, die Bergflanken und die Talsohlen gleichmäßig benetzt. Dafür sind vor allem Pinsel zum Verteilen geeignet. Wichtig ist das gleichmäßige Abnehmen an allen Stellen, also an den Spitzen genauso wie in den Tälern.
Stehende Pfützen aus Beize sollten möglichst vermieden werden. Dazu eignen sich Lappen- und Tuchecken ohne Steppnaht oder fusselfreies und saugfähiges Papier ideal.