Kehren Sie zurück
Holz

Holz aufrauen: 4 effektive Methoden für perfekten Halt

Von Johann Kellner | 2. Dezember 2024
Artikel zitieren

Holz muss vor dem Auftragen von Farben, Lacken oder Ölen aufgeraut werden. Dieser Artikel beschreibt vier Methoden für verschiedene Oberflächen und Materialien.

Holz aufrauen

Warum Holz aufrauen?

Das Aufrauen von Holz ist entscheidend, um optimale Ergebnisse bei der Anwendung von Veredelungen und Anstrichen zu erzielen. Ohne diesen Schritt haften Öle, Wachse, Lasuren und Lacke nicht richtig auf dem Holz. Hier sind einige wesentliche Gründe:

  1. Verbesserte Haftung: Durch das Aufrauen öffnen Sie die Poren des Holzes, was dafür sorgt, dass Flüssigkeiten wie Öle und Lasuren tiefer eindringen und eine gleichmäßige Beschichtung ermöglichen.
  2. Schutz vor Witterungseinflüssen: Besonders im Außenbereich ist es wichtig, dass Schutzanstriche tief eindringen. Aufgeraute Oberflächen bieten besseren Schutz vor Sonne, Wind, Feuchtigkeit und Schädlingen.
  3. Ästhetische Verbesserungen: Aufgerautes Holz hebt die natürliche Maserung und Struktur besser hervor, was besonders bei Möbelstücken und Dekorationen von Vorteil ist.
  4. Vorbereitung für spezielle Anstriche: Einige Farben, wie etwa Schlammfarbe, erfordern eine sägerauhe Oberfläche für optimale Haftung. Eine glatte, gehobelte Oberfläche wäre ungeeignet, da die Farbe nicht richtig haften und schneller abblättern könnte.

Achten Sie darauf, dass das Holz gleichmäßig aufgeraut ist, um eine langfristige, funktionale und ästhetische Beschichtung zu gewährleisten.

Methode 1: Aufrauen mit Stahlwolle

Stahlwolle eignet sich hervorragend zum feinen Aufrauen von Holzoberflächen und sorgt dafür, dass Produkte wie Öl, Wachs oder Lack gleichmäßig haften. Es gibt verschiedene Feinheitsgrade von 0000 (sehr fein) bis 2 (grob).

  • Feine Stahlwolle verwenden: Beginnen Sie mit einer superfeinen Stahlwolle (Grad 0000 oder 000) und testen Sie an einer unauffälligen Stelle, wie das Holz darauf reagiert.
  • Gleichmäßiger Druck: Arbeiten Sie in Richtung der Holzmaserung und üben Sie gleichmäßigen Druck aus. Vermeiden Sie es, zu stark zu drücken, um die Holzoberfläche nicht zu beschädigen.
  • Reinigung: Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich mit einer weichen Bürste. Das angeraute Holz sollte sich glatt, aber nicht faserig anfühlen.

Methode 2: Aufrauen mit Schleifpapier

Schleifpapier ist eine vielseitige Methode, um Holzoberflächen aufzurauen, sei es zum Entfernen von alten Lackschichten oder zur Vorbereitung sägerauhen Holzes.

Benötigte Materialien

  • Grobkörnige Schleifbänder (Körnung 16-24)
  • Schutzbrille und Atemmaske
  • Reinigungstuch oder Kehrbesen
  • Bandschleifgerät

Vorgehensweise

  1. Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Holzoberfläche sauber ist und fixieren Sie das Werkstück sicher.
  2. Schleifband einsetzen: Verwenden Sie ein grobes Schleifband.
  3. Testschliff durchführen: Testen Sie an einer unauffälligen Stelle.
  4. Gleichmäßiges Schleifen: Bewegen Sie den Schleifer gleichmäßig in Richtung der Holzmaserung.
  5. Kontrolle und Nacharbeit: Kontrollieren Sie den Fortschritt und bearbeiten Sie Unebenheiten nach.
  6. Reinigung: Entfernen Sie den Schleifstaub nach jedem Schleifgang.

Tipps

  • Verwenden Sie einen Schleifrahmen, um die Schleiftiefe zu begrenzen.
  • Tragen Sie Schutzbrille und Atemschutzmaske.
  • Arbeiten Sie ruhig und gleichmäßig, um das Schleifband zu schonen.

Methode 3: Aufrauen mit einer Bürste (Drahtbürste, Balkenbürste)

Das Bürsten von Holz hilft, die natürliche Maserung hervorzuheben und eine rustikale Oberfläche zu schaffen.

Methode 4: Aufrauen mit einem Schleifgerät (Bandschleifer)

Ein Bandschleifer ist besonders effektiv für große Flächen oder stark verwittertes Holz.

Aufrauen für Schlammfarbe

Schlammfarbe haftet optimal auf sägerauem Holz. Um gehobeltes Holz vorzubereiten, können folgende Methoden angewendet werden:

  1. Bandschleifer: Verwenden Sie einen Bandschleifer mit grober Körnung und arbeiten Sie in Richtung der Holzmaserung.
  2. Schleifpapier: Verwenden Sie grobes Schleifpapier (Körnung 30 bis 60) und Schleifen Sie in Richtung der Maserung.
  3. Drahtbürste: Bearbeiten Sie das Holz mit einer Drahtbürste, um eine dreidimensionale Textur zu erzeugen.

Reinigen Sie die Holzoberfläche gründlich von Schleifstaub, bevor Sie mit dem Anstrich beginnen. Testen Sie die Haftung der Schlammfarbe an einem Reststück, um sicherzustellen, dass die Rauheit ausreichend ist. So können Sie eine dauerhafte und gleichmäßige Beschichtung garantieren.

Artikelbild: InCommunicado/iStockphoto