Wie die Risiken dem Konsumenten näher gebracht werden …
Vor allem die Vorteile vom Induktionskochfeld werden in den höchsten Tönen gelobt. Dann geht es meist beim Umreißen möglicher Risiken zu den anscheinend ungefährlichen elektromagnetischen Feldern, um dann aber sofort auf den Herzschrittmacher zu kommen, dem aber sowieso nichts passieren könne. Vorsichtshalber rät man aber zu einem Sicherheitsabstand von 40 bis 60 cm.
… scheint es eigentlich ungefährlich zu sein
Damit scheint dann alles in Ordnung zu sein, eine Gefahr gibt es wohl nicht – das ist es, was dem Verbraucher hängen bleibt. Nur ist diese Darstellung auf jeden Fall verzerrend. Dem Konsumenten wird damit ein wichtiges Recht sofort genommen: das Sicherheitsrisiko selbst abzuwägen, denn alles scheint ja bestens und entsprechend abgesichert zu sein.
Es ist schlichtweg unbekannt, ob Risiken bestehen oder nicht
Vielmehr ist aber richtig, dass die möglichen Folgen für die Gesundheit beim Induktionskochfeld schlicht nicht abgeschätzt werden können. Es bestehen nur einige wenige Untersuchungen, die sogar noch zu dem Schluss kommen, dass ein durch die Internationale Kommission zum Schutz vor Nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) regelmäßig und deutlich überschritten wird.
Warnungen vor dem Magnetfeld vom Induktionsherd
Einrichtungen wie das Schweizer Bundesamt für Gesundheit haben daraufhin eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen veröffentlicht, die einzuhalten sind. In der Branche ist dazu ebenfalls zu hören, dass es mit dem Einhalten eines Abstands von rund 40 cm getan sei.
Unsachgemäßer Gebrauch
Nicht berücksichtigt wird dabei aber die Verwendung ungeeigneter Töpfe und Pfannen oder das falsche Benutzen derselben. Denn nur, wenn es ein wirklich hochwertiges Kochgeschirr mit einem ferromagnetischen Boden ist, der dann auch noch exakt die Maße der Kochfeldmarkierung abdecken muss, kommt es (wahrscheinlich) nicht zum unkontrollierten Streuen der Magnetfeldwirbel.
Nur das Magnetfeld wurde annähernd erforscht, nicht die Auswirkungen
Bislang wurde in den wenigen vorhandenen Studien auch nur das Magnetfeld an sich untersucht. Es bleiben aber noch andere ganz wichtige Fragen unbeantwortet. Davon ist auch zumeist bei den möglichen Risiken nichts zu hören:
- beeinflusst die elektromagnetische Strahlung in irgendeiner Form das Kochgut?
- welche Auswirkungen kann ein elektromagnetischer Feldwirbel auf den Körper und damit verbunden unterschiedliche Prozesse haben?
Der Verbraucher muss selber abwägen können
Sicher, es lässt sich nicht behaupten, dass es entsprechende Auswirkungen gäbe. Nur, und das ist der Knackpunkt, umgekehrt lässt es sich aber ebenso wenig beweiskräftig ausschließen. Diese Beweise müssten erst erbracht werden. In Form von neuen Studien, denn bislang gibt es keine vergleichbare Technologie, die so eingesetzt wird wie heute der Induktionsherd.
Mit Herzschrittmacher am Induktionsherd
Damit sind es in Bezug auf den Herzschrittmacher ebenfalls nur die direkten Auswirkungen, die angesprochen werden. Es kann sein, dass das Magnetfeld den Herzschrittmacher beeinflusst. Das Risiko besteht auch bei anderen Magnetfeldern. Entfernt sich derjenige aus dem Magnetfeld, normalisiert sich auch die Funktion des Herzschrittmachers wieder. Eine entsprechende Fehlfunktion kann festgestellt werden, wenn der Betreffende Schwindel oder ungewöhnliches Herzklopfen verspürt.
Ältere, nicht abgeschirmte Herzschrittmacher
Betroffen sind dabei insbesondere die Träger älterer Herzschrittmacher, da diese nicht entsprechend abgeschirmt sind. Jedoch stellt sich gleich wieder die Frage, was ist ein älterer Herzschrittmacher und wer hat einen neueren Herzschrittmacher oder Defibrillator unter der Haut? Direkt auf mögliche Risiken angesprochen, verweisen Hersteller als auch Verkäufer oft auf den Hausarzt. Nur, was sollte sich hier ändern? Es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass ein Arzt ein solches Risiko ausschließen wird.
Den tatsächlichen Kenntnisstand genauer ausführen
Allerdings, in Bezug mit dem zumeist verschwiegenen Umstand, dass eine Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen werden kann, weil entsprechende Studien fehlen, gäbe man dem Konsumenten soviel Information zur Hand, dass er letztendlich selber entscheiden kann, ob er sich nun für einen Induktionsherd entscheidet oder nicht. Die Aussage, unter Einhaltung der Verhaltensregeln bestünde keine Gefahr, halten wir für falsch.
Natürlich kann es ungefährlich sein
Wobei wir aber auch darauf hinweisen möchten, dass es tatsächlich völlig ungefährlich sein kann. Es ist einfach unumstößlich, dass es keine wertigen Ergebnisse gibt, auf die man sich berufen könnte – weder pro noch kontra. Wenn Sie also einen Herzschrittmacher oder Defibrillator eingesetzt haben, sollten Sie den Kauf eines Induktionskochfeldes noch besser abwägen. Unabhängig davon, wer sagt, es sei gefährlich oder nicht – die Konsequenzen müssen allemal Sie ganz alleine tragen.