Das ist wichtig
- Das Material, in das das Gewinde geschnitten wird
- Die richtige Bohrergröße
- Späne lösen
Das Material, in das das Gewinde geschnitten wird
Innengewinde lassen sich in Metall, Kunststoff und Holz schneiden. Je nach Material sind dabei unterschiedliche Werkzeuge und Vorgehensweisen notwendig.
Metall
Für das Schneiden von Innengewinden in Metall kommen spezielle Gewindebohrer zum Einsatz. Bearbeitbar sind alle Metalle, auf denen sich schon beim Feilen mit sehr leichtem Druck Feilspuren abzeichnen.
Die Gewindebohrer werden immer in drei Ausführungen zu einem Satz gleicher Größe zusammengefasst: ein grober Vorschneider, ein feiner Vorschneider und ein Fertigschneider. Sie werden nacheinander in dieser Reihenfolge eingesetzt.
Die Gewindebohrer werden entweder in ein sogenanntes Windeisen oder in einen speziellen Werkzeughalter eingesetzt. Der Werkzeughalter hat die selbe Funktion wie eine Knarre.
Er ist einfacher zu bedienen, lässt sich im Gegensatz zum Windeisen aber nicht zurückdrehen, um die Späne zu brechen. Das macht ihn in den meisten Fällen zur schlechteren Alternative.
Das Bohrloch muss angesenkt werden, um dem Gewindebohrer ausreichend Halt zu geben. Zum Schutz der Gewindebohrer muss immer Schneidöl verwendet werden. Beim Vorbohren in Metall sollte der Bohrer möglichst auch mit Bohröl gekühlt werden.
Kunststoff
Für das Schneiden von Gewinden in Kunststoff können die gleichen Werkzeuge wie für die Metallbearbeitung verwendet werden. Der Einsatz eines Windeisens ist hier in jedem Fall vorteilhafter.
Holz
Wenn Gewinde in Holz geschnitten werden sollen, kommen spezielle Werkzeuge zum Einsatz. In den meisten Fällen kommen die Durchmesser 10, 16 und 22 mm zum Einsatz.
Anstatt des bei Metallen üblichen Schneidöls wird beim Schneiden von Gewinden in Holz Leinöl verwendet. Eine Kühlung des Bohrers beim Vorbohren ist bei Holz selbstverständlich nicht nötig.
Die richtige Bohrergröße
Die Bohrergröße zum Vorbohren ergibt sich aus dem Gewindedurchmesser der Schraube, die in das Gewinde passen soll. Es gibt Tabellen, wo man die Bohrdurchmesser anhand der Schraubengröße nachschlagen kann.
Als grobe Faustregel gilt Gewindedurchmesser der Schraube x 0,8. Sie trifft aber nicht immer exakt zu – in den Tabellen finden sich deutliche Abweichungen.
Späne lösen
Die anfallenden Späne müssen während des Schneidens immer wieder entfernt werden, da sonst das neu geschnittene Gewinde durch die Späne beschädigt wird. Ein regelmäßiges Zurückdrehen des Windeisens um eine halbe oder eine Vierteldrehung bricht die Späne und macht sie leichter entfernbar.
Innengewinde von Hand schneiden in Metall – so geht es richtig
- Werkstück
- Schneidöl
- Bohröl
- Gewindeschneidersatz
- Bohrsenker
- Bohrmaschine
- Bohrer in passender Größe
- kleiner Messingpinsel
- passende Fixiermöglichkeit für das Werkstück
1. Gewinde vorbohren
Mit der Bohrmaschine an der gewünschten Stelle mit einem Bohrer passender Größe vorbohren. Dabei exakt senkrecht bohren, mit langsamen Drehzahlen arbeiten und den Bohrer mit Bohröl kühlen.
2. Bohrloch ansenken
Mit dem Bohrsenker das Bohrloch vorsichtig ansenken. So kann der Gewindeschneider exakt greifen.
3. Gewinde schneiden
Den groben Vorschneider in das Windeisen setzen und fixieren. Mit Schneidöl benetzen. Exakt senkrecht das Gewinde grob vorschneiden. Dabei in regelmäßigen Abständen das Windeisen zurückdrehen, um die Späne zu brechen. Späne regelmäßig entfernen und mit Schneidöl nachnetzen.
Danach mit dem kleinen Messingpinsel die Späne sauber entfernen und auf die gleiche Art und Weise den feinen Vorschneider und dann den Fertigschneider benutzen.