Gips, Kalk und Zement
Vereinfacht gesagt ist Gips ein artverwandtes Streckmittel, mit dem eine kostengünstigere und leichter zu verarbeitende Innenputzart als reiner Kalkputz entsteht. Anders als bei Putz ohne Gips steigt die Fähigkeit, Schimmel zu entwickeln. Insbesondere bei fragwürdigem Mauerwerk wie in einem Altbau zersetzt Feuchtigkeit des Mauerwerks den Putz schneller.
In Räumen mit häufigerer höhererFeuchtigkeitsbelastung wie Badezimmer, Küche und Wäschetrockenraum sollte mindestens der Oberputz kein Gips enthalten. Nach dem Verlegen des Unterputzes ist es problemlos möglich, Kalkputz auf Gipsputz und Kalkzementputz auf Gipsputz aufzubringen. Als Außenputz sind:
- Gipsputze ungeeignet
- Kalkputze teilweise geeignet
- Zementputze geeignet
Eigenschaften des Kalkgipsputzes
- Hohe Feuchtigkeitsbindung
- Schnelle Durchtrocknung
- Warmes Berührungsgefühl
- Empfindlichkeit gegen hohes Feuchtigkeitsvolumen und Spritzwasser
- Leichte Verarbeitbarkeit mit einstellbarer Abbindezeit
- Preisgünstiges Innenputzmaterial
Spezifische Materialeigenschaften
Reiner Kalkputz ist schwieriger zu verarbeiten als mit Gips gestreckter Putz. Bei der Verarbeitung von Gipsputz muss die Balance zwischen den Eigenschaften und der Vereinfachung gefunden werden. Je höher der Gipsanteil im Putz ist, desto empfindlicher reagiert er auf Feuchtigkeit und Wasser.
Ein reiner Gipsputz im Bad löst sich früher oder später von der Wand. Diese Eigenschaft wird durch das Mischungsverhältnis mit Kalk eingeschränkt. Für einen Oberputz sollten Kalkgipsputze mit einem Kalkanteil von mehr als achtzig Prozent verwendet werden.
Anders als Kalk entwickelt kompakter Gips keine Feuchtigkeitsregulierung und kann schimmeln. Die Vermeidung von Schimmel und die positive Auswirkung auf das Raumklima übernimmt immer der enthaltene Kalk. Bei einem Innenputz im Bad oder der Küche können Sie die Wasser abweisende Wirkung durch einen Anstrich erhöhen, vermindern allerdings gleichzeitig den klimatisierenden Effekt.