Gründe und Techniken für eine glatte Oberfläche
Für den Wunsch, Kalkputze im Innenbereich mit einer vollkommen glatten Oberfläche zu gestalten, sprechen ästhetische und praktische Gesichtspunkte. Insbesondere an Wandverkleidungen, an denen Personen häufiger entlangstreichen können, verhindert glatter Putz das Risiko des Aufschürfens. Dieses Argument wiegt vor allem im Flur, im Treppenhaus und bei Kindern im Haushalt schwer.
Jeder Kalkputz lässt sich als Dekorputz, Feinputz und Edelputz mit einer glatten Oberfläche versehen. Dabei behält er seine diffundierenden und antibakteriellen Eigenschaften. Beim Auftragen des Dekorputzes muss nur der Oberputz entsprechend bearbeitet werden. Als Glättwerkzeuge und -techniken dienen:
- Mit einem mit Filz bezogenen Brett einen Filzputz auftragen
- Mit einer Aluminiumkartätsche wird der Oberputz abgezogen
- Sehr fein gekörnter Putz kann als Feinputz aufgesprüht werden
Zuschläge möglich
Ein Kalkputz wird in der Regel in zwei Schichten aufgebracht. Nach dem Verlegen des Unterputzes und dessen Abbinden wird der Oberputz aufgetragen. Dabei kann auch problemlos ein glatter Feinputz auf Rauputz erzeugt werden. In manchen Fällen ist die unterschiedliche Beschaffenheit zusätzlich der Haltbarkeit dienlich.
In den Oberputz können auch Zuschläge eingemischt werden, die optische Effekte erzeugen und trotzdem zu einem glattem Feinputz führen. Typische Zuschlagstoffe zur Effekt- und Strukturbildung sind:
- Farbpigmente (bis maximal zehn Prozent des Putzvolumens)
- Glitter und Glimmer
- Gold
Arten, Körnungen und Normen
Nach den europäischen und deutschen Normen für Putzmörtel lassen sich Kalkputze in drei Gruppen einteilen:
- Luftkalkputz
- Wasserkalkmörtel
- Hydraulische Kalkmörtel
Allen drei Arten ist eine maximale Körnungsgröße von vier Millimetern gemeinsam. Für das Auftragen eines Glattputzes werden Körnungen bis maximal zwei Millimeter verwendet. Als Glattputz oder Reibeputz eignen sich vor allem homogene Sortierungen, um Riefen und Rillen beim Glätten zu vermeiden.