Kalkputz spachteln: So geht’s
Um Ihre Wände mit Kalkspachtel zu glätten, benötigen Sie Geduld und die richtige Technik. Hier erfahren Sie, wie Sie in einzelnen Schritten vorgehen:
Materialien und Werkzeuge vorbereiten
Stellen Sie sicher, dass Sie folgende Materialien und Werkzeuge bereithalten:
- Schutzbrille und Atemschutzmaske: Um sich vor dem Einatmen von Staub beim Schleifen zu schützen.
- Reinigungseimer für Wasser: Zum Mischen der Spachtelmasse und zum Säubern der Werkzeuge.
- Edelstahl-Glättwerkzeug und Flächenspachtel: Zum gleichmäßigen Verteilen der Spachtelmasse auf der Wand.
- Bohrmaschine mit Rühreraufsatz oder elektrischer Rührstab: Zum gleichmäßigen Anrühren der Spachtelmasse.
- Abriebpapier in mittlerer Körnung: Zum Glätten der getrockneten Spachtelmasse.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss trocken, fest und sauber sein. Entfernen Sie lose Teile und reinigen Sie die Oberfläche gründlich. Bei stark saugenden oder glatten Flächen, wie Beton, sollten Sie einen Haftgrund oder Tiefengrund auftragen und die Oberfläche leicht aufrauen.
2. Kalkspachtel anmischen
Mischen Sie das Kalkspachtelpulver mit der angegebenen Menge Wasser. Verwenden Sie einen Rührquirl oder eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz, um eine klumpenfreie, sämige Masse zu erhalten. Lassen Sie die Spachtelmasse quellen und rühren Sie sie erneut durch.
3. Spachtelmasse auftragen
Nehmen Sie mit einem Spachtel etwas Masse auf und verteilen Sie diese auf einer Glättkelle. Tragen Sie den Spachtel auf die Unebenheiten und Löcher auf und verteilen Sie anschließend die Masse in langen, kreuz und quer verlaufenden Bewegungen auf der gesamten Fläche. Die Schichtdicke sollte zwischen 1 und 3 mm liegen.
4. Fläche glattziehen
Setzen Sie die Glättkelle unter der Decke an und ziehen Sie die Spachtelmasse Bahn für Bahn nach unten. Glätten Sie die gesamte Oberfläche mit festem Druck und bogenförmigen Bewegungen.
5. Ecken sorgfältig bearbeiten
Arbeiten Sie besonders sorgfältig an den Mauerkanten. Verwenden Sie bei Bedarf ein Hobelbrett als Führung, um präzise Ecken zu formen.
6. Trocknen und Schleifen
Lassen Sie die aufgetragene Spachtelmasse mindestens 12 Stunden trocknen. Am nächsten Tag können Sie die Fläche mit Schleifpapier mittlerer Körnung glätten, um eventuelle Wischspuren zu entfernen. Lüften Sie den Raum gut und tragen Sie einen Mundschutz.
7. Weitere Schichten (optional)
Falls die Wand noch uneben ist, können Sie eine weitere Schicht Spachtelmasse auftragen. Schleifen Sie dazu die erste Schicht leicht an, damit die nächste Schicht besser haftet.
Kalkputz glätten mit Kalkglätte
Kalkglätte eignet sich besonders für Kalk- und Kalkzementputze sowie Lehm-Unterputze und kann sehr glatte Oberflächen erzeugen.
- Untergrund prüfen und vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Untergrund saugfähig, trocken, fest und frei von Staub und Schmutz ist. Rauen Sie den Untergrund gegebenenfalls auf und tragen Sie einen Haftgrund auf.
- Kalkglätte anmischen: Mischen Sie die Kalkglätte mit Wasser gemäß den Herstellerangaben. Rühren Sie die Mischung mit einem elektrischen Rührwerk durch, lassen Sie sie kurz quellen und rühren Sie sie nochmals.
- Kalkglätte auftragen: Tragen Sie die Kalkglätte mit einer Glättkelle in einer Schichtdicke von etwa 1-2 mm auf. Beginnen Sie an den gröberen Stellen und arbeiten Sie sich systematisch vor.
- Oberfläche glätten: Glätten Sie die aufgetragene Masse mit bogenförmigen Bewegungen und festem Druck, um die Poren zu verschließen.
- Trocknung und Nachbearbeitung: Lassen Sie die Kalkglätte mindestens 12 Stunden trocknen. Schleifen Sie die Oberfläche bei Bedarf nach, um Unebenheiten zu beseitigen.
Kalkputz spachteln mit Fertigspachtel
Fertigspachtel ist eine zeitsparende und einfach zu verarbeitende Alternative.
- Untergrundvorbereitung: Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche fest, tragfähig und sauber ist. Entfernen Sie lose Teile und Staub.
- Auftragen: Tragen Sie den Fertigspachtel mit einer Glättkelle oder einem breiten Spachtel in einer Schichtdicke von 1 bis 4 mm auf und glätten Sie die Masse in kreuz und quer verlaufenden Bewegungen.
- Trocknungszeit: Lassen Sie den Spachtel mindestens 12 Stunden trocknen.
- Nachbearbeitung: Glätten Sie die getrocknete Oberfläche mit Schleifpapier mittlerer Körnung. Verwenden Sie bei großen Flächen einen Bandschleifer.
- Weitere Schichten: Schleifen Sie die erste Schicht leicht an und tragen Sie bei Bedarf eine weitere dünne Schicht Spachtel auf.
Fertigspachtel bietet durch seine brillante Weiße und gute Schleifbarkeit ideale Voraussetzungen für nachfolgende Arbeiten wie Streichen oder Tapezieren.
Qualitätsstufen beim Spachteln
Die Qualitätsstufen beim Spachteln definieren, wie glatt und eben die Endergebnisse sein sollen.
Q1 – Grundverspachtelung
Diese Stufe dient dem Füllen von Fugen und dem Überziehen von Befestigungsmitteln. Kleine Grate sind in dieser Stufe akzeptabel. Geeignet für Untergründe die später mit dickschichtigen Belägen abgedeckt werden.
Q2 – Standardverspachtelung
Diese Stufe umfasst das Glätten der Fugen zur Schaffung einer nahezu ebenen Oberfläche, geeignet für herkömmliche Wandbekleidungen wie dickere Tapeten und Putzoberflächen ab einer Körnung von 1 mm.
Q3 – Erhöhter Qualitätsanspruch
Hier wird die gesamte Fläche breit ausgespachtelt und scharf abgezogen, um Übergänge unsichtbar zu machen. Geeignet für feinkörnige Putze oder matte, strukturierte Beschichtungen.
Q4 – Höchste Oberflächenqualität
Diese Stufe steht für die höchste Oberflächengüte, typisch für glatte, spiegelnde Beschichtungen und feine Tapeten. Die gesamte Fläche wird sorgfältig gespachtelt, geglättet und geschliffen, um selbst geringste Makel zu beseitigen.
Durch die sorgfältige Auswahl der Qualitätsstufe können Sie sicherstellen, dass die Oberflächen Ihren Anforderungen und ästhetischen Ansprüchen entsprechen. Achten Sie auf die notwendigen Trocknungs- und Schleifzeiten für ein optimales Ergebnis.