Zwei Standardwerkzeuge der Profis
Kaum jemand hat eine so ruhige Hand und ausgeprägtes Augenmaß, dass er oder sie eine gerade Linie beziehungsweise Abschlusskante einer Farbfläche sauber ausgeführt bekommt. Bei vielen Aufgaben, Dekors und Mustern kommt wie bei einem Übergang von Decke zur Wand oder Querstreifen an der Wand kommt die komplizierte Reihenfolge des Abklebens dazu.
Streichen ohne Abkleben ist bei professionellen Malern verbreitet. Sie nutzen natürlich professionelles Werkzeug, dass der Heimwerker manchmal nicht kennt oder sich sparen möchte. Es ist allerdings unvermeidlich, wenn ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden soll. Folgende zwei Werkzeuge (9,99€ bei Amazon*) gehören zur Grundausstattung:
- Strichzieher sind flache Pinsel mit angeschrägten Borsten
- Beschneidelineale sind mindestens dreißig Zentimeter lange überdimensionierte Spachtel
Die manuelle Kantenmitführung
Das Prinzip des Streichens ohne Abkleben besteht im händischen Mitführen eines Kantenschutzes an der Streichkante oder Linie entlang. Das Hilfswerkzeug wird aufgesetzt und bis an dessen Klinge beziehungsweise Lagerpunkt die Farbe mit dem Pinsel verteilt. Neben dem Beschneidelineal lassen sich auch Spachtel (Kunststoff/Metall) und stabile Pappscheiben nutzen.
Unbedingte Voraussetzung für das Entlangstreichen an dieser Hilfskante ist dessen Sauberkeit. Wenn ein Pinsel an der Klinge oder Pappe entlanggeführt wurde, bleibt Farbe haften. Beim erneuten Aufsetzen am weiteren Kantenverlauf können Tropfen und Farbnasen den geraden Kantenverlauf zerstören. Daher ist das Sauberhalten des Werkzeugs Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.
- Einen großen nebelfeuchten Lappen bereithalten, an dem sich nach jedem Ansetzen eine saubere Stelle findet, um die Klinge oder Pappkante durchzuziehen
- Ein Tunkbad beispielsweise mit Aceton bereithalten und die Klinge vor jedem Ansetzen eintunken
Farbbeschaffenheit und Viskosität
Der Untergrund und die Farbbeschaffenheit spielen eine wichtige Rolle, sowohl beim Streichen von Mustern mit Abkleben oder in der freihändigen Methode. Während beispielsweise Acryllack beim Streichen saubere Kanten fast von selber erzeugt, dehnen sich andere Farben und Lacke anders aus.
Ein poröser Untergrund wie eine Tapete oder Holz saugt die Farbe oder den Lack ein und verteilt sie unter dem aufgesetzten Werkzeug hindurch. Der Effekt ähnelt dem Unterbuddeln und Unterschwemmen eines Zauns. Zu dünnflüssige Farbe lässt sich nicht aufhalten. Daher sollte immer erst auf einer Probefläche getestet werden, ob die Farbe zähflüssig genug ist.
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