Rohling oder Glasur selbst bemalen?
- Einen unglasierten Rohling aus Keramik zu verzieren, verlangt dem Gestaltenden eine ruhige Hand und einige Routine ab: Die Spezialfarbe für „Unter-Glasur-Malerei“ lässt sich nach dem Auftragen nicht mehr entfernen, sodass jeder Pinselstrich „sitzen“ muss. Dafür ist diese Bemalung besonders dauerhaft.
- Bei der „Auf-Glasur-Malerei“ lässt sich die Malerei während der Arbeit korrigieren. Für besondere Haltbarkeit der Bemalung sorgt das Einbrennen in die Glasur bei 800 Grad. Wer den eigenen Backofen mit niedrigeren Temperaturen nutzt, sollte das Geschirr nicht allzu sehr beanspruchen.
Keramik auf Glasur selbst bemalen: eine Anleitung
- Porzellanmalfarben im Farbtöpfchen
- Porzellenmalstifte
- Spezialstift zum Vorzeichnen auf Porzellan
- feine, hochwertige Pinsel (evtl. Rotmarder oder Fehhaar)
- evtl. Musterschablone und Naturschwämmchen
- Wattestäbchen
- Spiritus
- Glasreiniger
- fusselfreier Lappen
- Backofen
1. Oberflächen reinigen
Reinigen Sie die glasierte Oberfläche sorgfältig mit Glasreiniger und einem fusselfreien Lappen. Lassen Sie die Keramik hinterher gut trocknen. Nur eine saubere Glasur lässt sich problemlos beschriften oder bemalen.
2. Motiv vorzeichnen oder Hilfslinien auftragen
Für die Vorzeichnung gibt es Spezialstifte, allerdings funktioniert eventuell auch ein einfacher Bleistift. Wer im Folgenden mit einer Schablone arbeiten möchte, fertigt sich Hilfslinien an, die den Musterverlauf kennzeichnen.
Bei eigenhändig aufgetragenen Motiven sollte die Vorzeichnung komplexer ausfallen, damit die Malerei anschließend möglichst leicht von der Hand geht. Außerdem sind bei guter Vorzeichnung weniger Korrekturen nötig.
3. Keramik mit dem Schwämmchen oder dem Pinsel bemalen
Benutzen Sie nun Ihre Schablone und tupfen Sie die Farbe vorsichtig mit dem Schwämmchen auf. Oder nehmen Sie alternativ den Pinsel zur Hand. Mehrfarbige Motive benötigen in der Regel zwischendurch Trocknungszeiten, damit die Farben nicht ineinander verwischen.
Eventuell möchten Sie die Schablonen- und Freihandtechnik miteinander kombinieren: Aus vorgefertigten Mustern entwickeln Sie so ganz neue Formen. Fehler lassen sich mit einem in Spiritus getauchten Wattestäbchen korrigieren.
4. Keramikfarbe selbst brennen – oder brennen lassen
Haben Sie sich für eine Farbe entschieden, die bei 160 bis 180 Grad im Backofen trocknet, dann brennen Sie Ihre Keramikfarbe nun im eigenen Backofen. Stellen Sie Zeit und Temperatur nach Gebrauchsanweisung ein.
Eventuell verwenden Sie Keramikfarben, die sich bei hohen Temperaturen mit der Glasur verbinden. Dann geben Sie Ihr selbst bemaltes Geschirr zum Brennen am besten in eine Porzellanmalerei oder ein Kunstfachgeschäft, das einen Töpferofen besitzt.