Unterschied zwischen Ölen und anderen Oberflächenschutzarten
Alle gebräuchlichen Arten des Oberflächenschutzes – wie lackieren (am häufigsten in der Industrie ab Werk eingesetzt) aber auch versiegeln – bilden auf der Oberfläche des Holzes eine Schutzschicht. Diese Schutzschicht verhindert das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Holz. Beim Ölen hingegen wird keine solche Schutzschicht ausgebildet. Das flüssige Öl dringt bis zu einer gewissen Tiefe (meist 1 – 2 mm) in das Holz und ein und härtet dort als zähe Schicht aus. Diese Schutzschicht liegt danach um alle Holzfasern herum.
Vorteile
Gegenüber anderen Verfahren hat das Ölen von Kiefernholz einige Vorteile:
- Holzöle sind genau auf die Inhaltsstoffe des Kiefernholzes abgestimmt
- es gibt keine Probleme mit Harz wie beim Lackieren und Lasieren
- geöltes Holz ist sehr langlebig
- Ölen ist einfach und kostengünstig anzuwenden und kann von jedermann durchgeführt werden
- die Haptik des Holzes ist viel natürlicher und angenehmer als bei lackiertem Holz
- Ölen ist wesentlich ökologischer als lackieren und schadet der Umwelt deutlich weniger
Geeignete Öle
Leinöl
Ein sehr gutes Universalöl, dass neben Kiefernholz auch auf anderen Holzarten angewendet werden kann, ist Leinöl. Leinöl ist ein Lebensmittel, das unter Kontakt mit Licht und Luft zu einer zähelastischen Masse aushärtet. Das dauert im Regelfall zwischen 2 und maximal 10 Wochen. Leinöl ist besonders kostengünstig. Es ist auch häufig die Basis von spezialisierten Ölen für einzelne Holzarten. Die Trocknung kann beschleunigt werden, indem man das Leinöl kocht – es wird dann zum bekannten Leinöl-Firnis.
Tungöl
Der sogenannte Tungölbaum (auch Holzölbaum) wächst in China. Das Tungöl wird schon seit langer Zeit zum konservieren und schützen von Holz verwendet. Es bildet auch die Basis vieler spezieller Öle.
Spezialöle im Holzfachhandel
Der Holz- und Holzbedarfshandel bietet auch spezielle, auf die jeweilige Holzart abgestimmte Öle. Dem jeweiligen Grundöl werden häufig noch weitere natürliche Bestandteile beigegeben (sogenannte Standöle, aber auch Dammar oder Rizinusöl). Gelegentlich werden auch Wachse zugesetzt. Um die Trocknung zu beschleunigen, werden sogenannte Sikkative zugesetzt.
Ölauftrag erneuern
Nachdem das frische (oder geschliffene) Holz zwei bis dreimal mit Öl getränkt wurde, bildet sich der Schutz innerhalb kurzer Zeit aus. Besonders an beanspruchten Stellen sollte man das Ölen häufig (mehrmals jährlich) wiederholen, ansonsten genügt ein Nachölen ungefähr einmal pro Jahr.