Welche Möglichkeiten gibt es, eine Kläranlage zu bauen?
Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Errichtung einer Kläranlage auf Ihrem Grundstück, je nach den örtlichen Gegebenheiten, der Anzahl der Personen im Haushalt und Ihrem Budget. Hier sind die Hauptoptionen:
1. Neubau einer Kläranlage:
- Pflanzenkläranlagen: Diese Systeme nutzen die natürlichen Reinigungsfähigkeiten von Pflanzen und Mikroorganismen. Sie sind für ländliche Gebiete mit ausreichend Platz ideal.
- SBR-Kläranlagen (Sequencing Batch Reactor): Diese Anlagen arbeiten in Chargen und bieten Flexibilität in der Kapazität. Sie benötigen jedoch elektrische Energie für Pumpen und Steuerungen.
- Stromlose Kleinkläranlagen: Diese nutzen mechanische und biologische Prozesse ohne elektrische Energie und eignen sich für abgelegene Standorte ohne Stromanschluss.
2. Nachrüstung einer bestehenden Klärgrube:
Biologische Nachrüstsätze: Bestehende Klärgruben können durch Nachrüstsätze zu vollbiologischen Kläranlagen aufgerüstet werden. Dies ist oft kostengünstiger als der Neubau und erfordert weniger Erdarbeiten.
3. Eigenleistung beim Bau der Kläranlage:
Kosten lassen sich sparen, indem Sie bestimmte Arbeiten selbst durchführen, wie den Aushub der Gruben, das Verlegen von Kabeln und Rohren oder die Installation der Verbindungskanäle.
Achten Sie darauf, vor dem Bau alle rechtlichen Bestimmungen und notwendigen Genehmigungen zu berücksichtigen.
Neue Kläranlage bauen lassen
Ein Fachbetrieb sollte mit der Planung und Installation einer neuen Kläranlage beauftragt werden. Der Betrieb kann verschiedene Anlagentypen und deren Funktionsweisen sowie Energiebedarf vorstellen. Zu den wesentlichen Varianten zählen:
- Pflanzenkläranlagen: Diese umweltfreundlichen Anlagen nutzen die Reinigungsleistung von Pflanzen und benötigen wenig Energie. Sie sind ideal für große Grundstücke mit ausreichend Platz.
- SBR-Kläranlagen: Moderne Anlagen, die zeitgesteuert einzelne Reinigungsschritte in einem Reaktorbecken durchführen. Sie sind flexibel in der Kapazität und benötigen elektrische Energie.
- Stromlose Kleinkläranlagen: Arbeiten nach dem Prinzip der Mehrkammergrube und nutzen natürliche Reinigungsprozesse ohne elektrischen Strom. Sie sind ideal für abgelegene Standorte ohne Stromanschluss.
Ein Fachbetrieb kümmert sich auch um alle notwendigen Genehmigungen und die Dimensionierung der Anlage. Die Kosten variieren stark je nach Art der Anlage, Bodenverhältnissen und Anzahl der Nutzer. Eine umfassende Beratung durch den Fachbetrieb ist daher ratsam.
Nachrüstung einer bestehenden Kläranlage
Bestehende Klärgruben können mit entsprechenden Nachrüstsätzen auf vollbiologische Kläranlagen aufgerüstet werden. Dies ist eine wirtschaftliche Alternative zum Neubau einer Anlage.
Schritte zur Nachrüstung einer bestehenden Kläranlage
- Bestandsaufnahme und Reinigung: Lassen Sie die bestehende Klärgrube gründlich reinigen, um eine reibungslose Installation des Nachrüstsatzes zu gewährleisten.
- Nötige Anpassungen: Stellen Sie sicher, dass die Klärgrube dicht ist und allen gesetzlichen Anforderungen entspricht. Ein Stromanschluss ist in den meisten Fällen erforderlich.
- Einbau des Nachrüstsatzes: Montieren Sie die Anlagentechnik innerhalb der bestehenden Grube. Dies erfolgt meist durch die vorhandene Öffnung des Behälters, wodurch zusätzliche Tiefbauarbeiten minimiert werden.
- Installation der Leitungen: Planen Sie zusätzliche Kosten für die Installation von Zu- und Ablaufleitungen, Lüftungsleitungen und Steuerkabeln ein.
- Inbetriebnahme: Nach Abschluss der Installationsarbeiten wird die Kläranlage in Betrieb genommen und eine ausführliche Einweisung erfolgt.
Zu beachtende Punkte
- Genehmigungen: Die nachgerüstete Anlage muss alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen.
- Wartung und Betrieb: Regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb kann die Lebensdauer und Effizienz der Anlage erheblich erhöhen.
Kläranlage selbst bauen (mit Eigenleistung)
Durch Eigenleistung können Sie beim Bau Ihrer Kläranlage erheblich Kosten sparen.
Mögliche Eigenleistungen
- Erdarbeiten und Aushub: Sie können die Gruben für die Vorklärung und das Pflanzenbeet selbst ausheben.
- Verlegung der Verbindungskanäle: Verlegen und verbinden Sie die Kanäle zwischen den verschiedenen Teilen der Anlage.
- Kabel- und Kanalgräben: Führen Sie den Aushub der nötigen Gräben selbst durch.
- Setzen und Abdichten von Betonelementen: Diese Aufgabe können Sie ebenfalls übernehmen, falls erforderlich.
Unterstützung durch Fachfirmen
Nach Ihren Vorarbeiten übernimmt ein Fachbetrieb die Lieferung der Materialien, den fachkundigen Einbau der Filtermaterialien sowie die Inbetriebnahme der Kläranlage, einschließlich einer Einweisung und der Übergabe der Betriebsanleitung.
Vorteile dieser Vorgehensweise
- Kostenersparnis: Eigenleistungen können die Gesamtkosten erheblich reduzieren.
- Flexibilität: Sie bestimmen den Arbeitsaufwand und die Zeitplanung.
- Persönliche Zufriedenheit: Der eigene Einsatz kann zusätzliche Zufriedenheit und eine stärkere Bindung an das Projekt bewirken.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
Die Kosten für den Bau einer Kläranlage variieren je nach mehreren Faktoren:
- Größe und Kapazität der Anlage: Die Dimensionierung richtet sich nach der Anzahl der angeschlossenen Personen und dem Abwasseraufkommen.
- Art der Kläranlage: Die Wahl der Technologie hat wesentlichen Einfluss auf die Kosten.
- Örtliche Gegebenheiten: Bodenbeschaffenheit und Grundwasservorkommen beeinflussen die Baukosten.
- Materialwahl: Unterschiedliche Materialien wie Beton oder Kunststoff beeinflussen die Gesamtkosten.
- Genehmigungen und Gutachten: Notwendige Genehmigungen und Gutachten können ebenfalls erheblich kosten.
Durch Beachtung dieser Faktoren können die Kosten einer Kläranlage genauer abgeschätzt werden. Detaillierte Angebote von Fachfirmen und die Möglichkeit von Eigenleistungen helfen, die Kosten zu optimieren.
Wartung und Betriebskosten
Die laufenden Betriebskosten einer Kläranlage setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen:
- Stromkosten: Je nach Typ der Anlage können die Stromkosten variieren.
- Schlammentsorgung: Der entstehende Klärschlamm muss regelmäßig entfernt werden.
- Wartungs- und Reparaturkosten: Regelmäßige Wartung ist notwendig für eine zuverlässige Funktion.
- Überwachung und Dokumentation: Die ordnungsgemäße Überwachung und Dokumentation des Betriebs sind ebenfalls Teil der laufenden Kosten.
Detaillierte Angebote von Fachfirmen und ein Wartungsvertrag helfen, die langfristigen Betriebskosten zu planen und eine effiziente Betriebsweise sicherzustellen.
–
Mit der Beachtung dieser Punkte können Sie die laufenden Betriebskosten Ihrer Kläranlage besser abschätzen und planen. Eine fundierte Planung und regelmäßige Wartung sorgen für eine langfristig effiziente und kostengünstige Lösung.