Schleifen von Klinker
Grundsätzlich sind Klinker zwar Ziegelsteine, durch die hohen Brenntemperaturen (bis zu 1.200 °C) und die lange Brenndauer ist ihre Oberfläche aber verändert.
Beim Brennen von Klinker wird die Temperatur immer so gewählt, dass die Oberfläche „versintert“: Das bedeutet, die Temperatur knapp unter dem Schmelzpunkt führt dazu, dass die Lage der Teilchen in der Oberfläche sich verschiebt und sie „zusammenrücken“. Die Oberfläche des Klinkers wird dann zu einer zähen glasartigen Schicht bei der die Poren zusammengeschmolzen sind. Diese Schicht ist
- sehr hart
- fast völlig wasserundurchlässig
- äußerst widerstandsfähig gegenüber allen Einflüssen (Klinker können 100 Jahre oder sogar noch älter werden)
Würde man Klinker schleifen oder auch nur anschleifen, würde diese Oberflächenschicht zerstört. Der Stein wäre an seiner Oberfläche dann offenporig, was dazu führt, dass mehr Wasser aufgenommen werden würde und die Oberfläche insgesamt empfindlicher wäre. Schleifen ist also – ebenso wie Sandstrahlen keine besonders gute Idee.
Alternativen
Klinkerböden
In alten Häusern finden sich häufig noch Klinkerböden. Durch die Benutzung (oft über 150 Jahre oder mehr) ist der Boden ausgetreten, abgerieben und optisch nicht mehr schön.
In einem solchen Fall kann es sich lohnen, die Steine ganz einfach umzudrehen. Dadurch entsteht ein völlig neuer Boden mit íntakter, ebener Oberfläche aus den alten Steinen. In sehr vielen Fällen funktioniert das problemlos, selbst wenn die Steine verfugt waren.
Klinkerfassade
Bei einer Klinkerfassade kann – wenn eine Sanierung der Klinker dringend erforderlich erscheint – ebenso gearbeitet werden. Man kann unter Verwendung der alten Steine die Vormauerschale aus Klinkern einfach neu aufmauern. Dabei fallen dann keine Materialkosten mehr an, da die Klinker ja bereits vorhanden sind. Auch hier kann man selbstverständlich die unbewitterten Steinseiten dann nach außen drehen.