Reduzierung der Witterungseinflüsse
Holz hat drei große Widersacher im Außenbereich, wenn es um den Erhalt und die Langlebigkeit geht: Insekten, Niederschläge und Sonneneinstrahlung. Gegen die Hitze und Nässe vom Himmel lassen sich Holzbauteile auf relativ simple Art schützen. Der konstruktive Holzschutz setzt das Holz den Witterungseinflüssen in geringerem Maße aus. Er kann sowohl beim Planen eines Neubaus einbezogen werden als auch bei Bestandsbauten nachträglich zumindest teilweise nachgerüstet werden.
Wer über den Schutz außen liegenden Holzes nachdenkt, überlegt meist zuerst, ob er die Oberflächen mit Holzschutzfarbe oder Lasur behandelt oder ob er einen ökologischen Holzschutz wählt. Je offener und ungeschützter das Holz liegt, desto mehr muss diese direkte Behandlung leisten. Nicht immer liefert die bevorzugte Variante ausreichende Dauerhaftigkeit und Widerstandskraft. Konstruktiver Holzschutz behebt dieses Problem.
Wie konstruktiver Holzschutz umgesetzt wird
Um Holz passiv zu schützen, stehen bei der Baukonstruktion folgende drei Möglichkeiten zur Auswahl:
- Abdecken
- Überdachen
- Verkleiden
Durch diese Konstruktionen entstehen Schatten, Schutz vor Niederschlag und Wind. Dabei können bauteilspezifische Vorrichtungen wie der Abdeckung von Holzbalken genauso genutzt werden wie sowieso vorhandene Gebäudeteile wie Dachtraufen, die modifiziert werden.
Als indirekter konstruktiver Holzschutz kann das Vermeiden von waagerechten Holzflächen und das Verhindern von Pfützen und Stauwasser an und auf Holzbauteilen umgesetzt werden. Dieser passive Holzschutz gegen Nässe beeinflusst gleichzeitig den Grad des Quellens und Schwindens vorteilhaft. Das Holzbauteil bleibt maßhaltiger und neigt weniger zu Rissen.
Auswirkungen des konstruktiven Holzschutzes
Wie oft der Holzanstrich außen erneuert werden muss, kann durch konstruktiven Holzschutz stark beeinflusst werden. Wenn keine Niederschläge und keine UV-Strahlen direkt auf dem Holz auftreffen, sind Verlängerungen der Aufbereitungsintervalle um das Dreifache nicht selten.
Tragende Holzbalken am und im Haus bleiben trockener und damit statisch zuverlässiger. Sehr wichtiger Aspekt bei jeder Art von konstruktivem Holzschutz ist der Erhalt einer ausreichenden Belüftung. In den meisten Fällen sind die schützenden Bauelemente oberhalb des Holzes angebracht und die Seiten liegen frei.
Typische Beispiele für konstruktiven Holzschutz
Wetterschenkel
Am unteren waagerechten Holm des Fensters angebracht, schützen die Blenden die empfindlichste Stelle des hölzernen Fensterrahmens
Kappen auf Hirn- und Stirnseiten auf Pfählen und Pfosten
Bei senkrechten Holzbalken streckt sich die empfindliche Hirn- und Stirnseite den Niederschlägen und der UV-Strahlung entgegen. Abdeckungen schützen diese Achillesferse.
Überstand der Dachtraufe oder jeder anderen Tropfkante
Niederschläge und Tauwasser treffen nicht auf die Fassadenverkleidung oder den Terrassenboden, denn steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein.