Oft das kleinere „Übel“ für Holz
Wer an Kunstharz und Holz denkt, hat vielleicht zuerst die restaurierte Tischplatte vor Augen. Die spezifischen statischen Eigenschaften von Kunstharz können im bauphysikalischen Bereich allerdings viel mehr. Als Ergänzung und Verlängerung des faserförmig aufgebauten Holzes sind auch umfangreichere Schäden am Holz reparabel.
Kunstharz haftet begründeterweise der Ruf an, ökologisch und gesundheitlich ein unvorteilhafter Werkstoff zu sein. Lösemittelgehalt und giftige Inhaltsstoffe lassen Kunstharz im Denken vieler Freunde natürlicher Baustoffe wie Holz als Material ausscheiden. Übersehen wird dabei allerdings oft, dass Holzbehandlungsmethoden, die im Rahmen von Erhalt und Reparatur erforderlich werden, oft mit den gleichen „Nebenwirkungen“ auftreten.
Langlebigkeit kann zu akzeptabler Umweltbilanz führen
Kunstharz als Ausgangsstoff ist ein chemisch-physikalisches Kunstprodukt, dessen Verarbeitungsfähigkeit und Eigenschaften von der Zugabe giftiger und gesundheitsschädlicher Stoffe abhängen. Diese Stoffe sind in den meisten Fällen prozessabhängig und verflüchtigen sich während der Trocknung und Aushärtung des Ausgangsstoffes nahezu vollständig.
Unbestritten bilden Verbindungen von Kunstharz und Holz eine dauerhafte und im Entsorgungsfall als Sondermüll zu deklarierende Werkstoffmischung. Die außergewöhnliche Langlebigkeit der Verbindungen schiebt diesen Entsorgungsfall allerdings gegebenenfalls um Jahrzehnte. Um altes Holz ohne Kunstharz über einen so langen Zeitraum zu erhalten, sind Imprägnierungen, Anstriche, fungizid oder insektizid wirkende Hilfsstoffe erforderlich. Um eine ehrliche Umwelt- und Gesundheitsbilanz zu ziehen, sollten beide Modelle gegeneinander hochgerechnet werden.
Mehrfachfunktionen möglich und meist gegeben
Wenn Kunstharz als Stabilisator und Sanierungswerkstoff für tragendes Holzwerk verwendet wird, ist eine Langlebigkeit über Jahrzehnte angestrebt. Fachgerecht eingesetztes Kunstharz erfüllt mehrere Funktionen parallel:
- Statische Stabilisierung
- Konservierung
- Insektenunempfindlichkeit
- Wasser- und Feuchtigkeitsresistenz
- Gegebenenfalls optische Erhaltung alten Holzwerks