Kupfer wird schon immer von der Menschheit verarbeitet
Kupfer gehört zu den Metallen, welche am Längsten durch die Menschheit verarbeitet werden. So folgte auf die Jungsteinzeit die nach dem Weichmetall benannte Kupferzeit. Doch die Verarbeitung von Kupfer hatte noch immer nicht ihren Höhepunkt erreicht. Die hochwertigen Legierungen durch das Gießen von Bronzen (Legierungen mit einem Kupferanteil von mindestens 60 Prozent nach heutigen Standards, ausgenommen Messing)hatten die Bronzezeit zur Folge.
Typische Fügetechniken für Kupfer
Bis heute gehören Kupfer und Kupferlegierungen zu den am häufigsten verwendeten Metallen und Legierungen. Daraus haben sich im Lauf der Zeit auch zahlreiche Verfahren zum Fügen von Kupfer entwickelt:
- das Löten (Hart- und Weichlöten, Hochtemperaturlöten HTL)
- das Schweißen von Kupfer
- das Pressen
- das Pressen und Löten in Kombination
- das Kleben von Kupfer
Das Löten von Kupfer
Insbesondere beim Löten zeigen sich deutlicher denn je die Nachteile der beiden Verfahren explizit beim Löten von Kupferrohren. Das Weichlöten von Kupferrohren erfordert viel Erfahrung und Wissen, um die exakt benötigte Temperatur einzustellen. Andernfalls kommt es schnell zu Undichtigkeiten.
Das Hartlöten von Kupferrohren ist zwar einfacher, aber es kann Zunder im Innern der Rohre entstehen. Dieser wird nicht immer beseitigt oder vollständig beseitigt. Dann kommt es schnell zur Ko0rrosion der Kupferrohre. Selbst bei ansonsten optimalen Bedingungen kann so schnell Lochfraß in Kupferrohren entstehen.
Das Pressen von Kupferrohren
Das Prtessen von Kupferrohren hat daher in den letzten Jahren das Löten immer häufiger abgelöst. Dennoch müssen Sie sich auch hier fragen, ob das Löten oder Pressen von Kupferrohren sinnvoller ist. Denn die benötigten Pressfittings benötigen speziell auf die von jedem Hersteller unterschiedlich hergestellten Teile individuelle Presswerkzeuge.
Da bei Kupferrohrsanierungen Zeiträume von 40 bis 60 Jahren erreicht werden können, muss also die Verfügbarkeit passender Fittings und dazugehöriger Werkzeuge über lange Zeiträume gesichert sein. Das macht das Pressen etwas zu einem Risiko, insbesondere, wenn Fittings und Werkzeuge von unbekannten, kleinen Herstellern verwendet werden, die vielleicht schon in wenigen Jahren vom Markt verschwunden sind.
Kontaktkorrosion beim Verbinden mit anderen Metallen
Darüber hinaus muss Kupfer auch oft mit anderen Metallen verbunden werden (nicht nur bei Kupferrohren). Hier tritt jedoch dann der Effekt auf, dass es bei zwei unterschiedlich edlen Metallen zur Elektrolyse kommt: das unedlere Metall beginnt zu korrodieren und löst sich auf.
Klebstoffe – das neue Schweißen
Auch in der Autoindustrie gibt es durch den immer häufiger werdenden Einsatz von Leichtmetallen wie Aluminium und Magnesium diese Problemstellung: beide Metalle können nicht miteinander verlötet oder verschweißt werden, ohne dass es zu Korrosion kommen würde. Daher ist es insbesondere der ohnehin innovativen Automobilindustrie zu verdanken, dass es bei Klebstoffen in den letzten 20 Jahren massive Fortschritte gab.
Heute können Klebstoffe hergestellt werden, die sich durch sehr hohe Festigkeit (Druck- und Zugfestigkeit gleichermaßen) auszeichnen und immer mehr das Schweißen im Autobau ablösen. So wird der Kleber nicht nur grundsätzlich zum Verbinden zweier verschiedener Metalle benutzt. Der Kleber wirkt hier gleichzeitig neben der Klebewirkung wie eine Schutzschicht gegen Kontakt der beiden Metalle.
Kupfer mit Kupfer oder anderen Metallen kleben
Auch feste, aber dennoch elastische Verbindungen können so heute hergestellt werden. Das Kleben von Kupfer ist heute also unter veränderten Gesichtspunkten zu betrachten. Zum Kleben von Kupfer mit Kupfer oder von Kupfer mit anderen Metallen kommen für den Heimwerker zwei verschiedene Klebstoffgruppen in Betracht: Silikonkleber und 2-Komponenten-Kleber.
Klebstoffe für Kupfer
Erstgenannte wurden ausgehend von Dichtstoffen entwickelt, verfügen also auch über entsprechende Abdichtungseigenschaften bei beweglichen Teilen. 2-Komponenten-Kleber (auf Epoxidharz-Basis) bieten dagegen hochfeste Verbindungen. Je nach Ihren individuellen Anforderungen beim Kleben von Kupfer können Sie zwischen beiden Klebverfahren auswählen. Dabei sind die Gebrauchsanweisungen der jeweiligen Hersteller zu beachten.