Fügetechniken für Kupferrohre
Um Kupferrohre zu Verbinden, gibt es die unterschiedlichsten Fügetechniken. Dazu gehören unter anderem die nachfolgenden Verfahren:
- das Weichlöten (unter 450 Grad Celsius)
- das Hartlöten (ab 450 Grad, in der Regel zwischen 500 und 1.200 Grad)
- das Hochtemperaturlöten (HTL, ab 900 Grad)
- das Schweißen
- das Pressen
- das Kleben
Anwendungsmöglichkeiten für Kupferrohrsysteme
Bei den meisten Anwendungen werden Kupferrohre gelötet oder gepresst. Die typischen Anwendungen dafür wären:
- Wasserleitungen (Heizung, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser usw.)
- Gasleitungen (Erdgas, Flüssiggas)
- Kältetechnik (Kältegas mit Öl)
- Ölleitungen (hydraulisch)
- Luftleitungen (pneumatisch)
Beachten Sie die Vorschriften, wie Sie Kupferrohre fügen dürfen
Je nachdem, um welches der oben genannten Verfahren es geht, sind zahlreiche Vorschriften und Normen (DIN EN, DIN EN ISO, DVWG, RAL usw.) einzuhalten. Das schreibt auch zwingend die möglichen Verbindungstechniken vor. Hauptsächlich wäre das für die oben genannten Anwendungsbereiche das Kupferrohr hartlöten, das Weichlöten von Kupferrohren sowie das Pressen von Kupferrohren.
Kupferrohre kleben: Silikon- und 2-Komponenten-Kleber
Sie müssen also bei solchen Anwendungen unbedingt die Vorschriften und Gesetze beachten. Daneben gibt es aber auch noch andere Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise im Hobby, beim Modellbau und anderen Gebieten. Hier können Kupferrohre auch geklebt werden. Sie können Kupferrohre mit Kupferrohren oder auch mit anderen Metallen und Stoffen verkleben. Insbesondere zwei Klebstoffvarianten sind hier wichtig: Silikonkleber und 2-Komponentenkleber.
Silikonkleber für Kupferrohre
Die Silikonkleber werden überall da benutzt, wo auch thermische Ausdehnungen vorhanden sind. Ursprünglich kommen diese Silikonkleber aus dem Bereich des Abdichtens und wurden zu Klebstoffen weiterentwickelt. 2-Komponenten-Kleber gibt es zwar schon länger, allerdings hat die Klebstoffindustrie auch hier enorme Fortschritte gemacht.
2-Komponenten-Keber für Kupferrohre
Explizit die Automobilindustrie beweist eindrucksvoll, dass das Kleben sogar besser als das Löten oder Schweißen sein kann. Einerseits sind moderne 2-Komponenten-Klebstoffe hochfest, andererseits können so auch unterschiedliche Metalle unbedenklich verbunden werden. Wie Sie sicher wissen, kommt es bei Kontakt zwischen zwei verschiedenen metallen zu Kontaktkorrosion.
Zur Vermeidung von Kontaktkorrosion empfehlenswert
Das bedeutet, dass das weniger edle Metall zu oxidieren beginnt. Das Schweißen von verschiedenen Metallen zeigt immer wieder die Problematik auf: zwar werden auch Schweißzusätze verwendet, die in ihrer Zusammensetzung der edleren Legierung entsprechen, dennoch ist auch hier Kontaktkorrosion nicht zu vermeiden.
So ist die Automobilindustrie auf das Kleben gekommen. Dabei werden oftmals Metalle wie Aluminium und Magnesium verklebt. Die Verbindungen sind nicht nur hochfest (zug- und/oder druckfest), sondern sie bilden gleichzeitig eine effiziente Trennschicht zwischen den beiden Metallen, sodass Kontaktkorrosion dauerhaft unterbunden werden kann.
Insbesondere beim Verkleben verschiedener Metalle mit Kupferrohren
Diesen Effekt können Sie auch beim Verkleben von Kupferrohren mit anderen Materialien wie zum Beispiel Stahlrohren oder anderen Kupfer- und Bronzelegierungen (Messing, Zinnbronze, Rotguss usw.) nutzen. Sie müssen jedoch wie bereits erwähnt darauf achten, dass für Ihre Anwendung das Kleben als solches auch gestattet ist.