Dielen überlackieren: Die wichtigsten Schritte
Wenn Sie Ihre lackierten Dielen überlackieren möchten, gibt es wesentliche Schritte zu beachten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Hier ist eine detaillierte Anleitung, um Sie durch den Prozess zu führen.
1. Vorbereitung des Bodens
Bevor Sie mit dem Lackieren beginnen, müssen Sie die Dielen gründlich vorbereiten. Dies beinhaltet folgende Schritte:
- Reinigung: Säubern Sie die Dielen gründlich von Staub, Schmutz und Fett. Verwenden Sie dafür einen geeigneten Reiniger und einen Mopp oder einen Staubsauger mit einem speziellen Aufsatz für Holzböden.
- Abkleben und Schützen: Bedecken Sie angrenzende Flächen und Möbel mit Abdeckfolie oder Malerkrepp, um sie vor Lackflecken zu schützen.
2. Reparaturen durchführen
Prüfen Sie den Boden auf Beschädigungen wie Risse oder Löcher. Verwenden Sie Holzspachtelmasse, um diese auszubessern, und lassen Sie die Masse gut trocknen, bevor Sie mit dem nächsten Schritt fortfahren.
3. Anschleifen
Schleifen Sie die Dielen leicht an, um die Oberfläche aufzurauen und eine bessere Haftung des neuen Lacks zu gewährleisten. Verwenden Sie hierfür Schleifpapier mit einer Körnung von 120 bis 240. Reinigen Sie danach die Fläche gründlich von Schleifstaub, am besten mit einem angefeuchteten Tuch.
4. Grundierung auftragen (optional)
Bei stark saugenden Hölzern wie Buche oder Eiche kann eine Grundierung sinnvoll sein. Diese hilft, das Holz zu versiegeln und eine gleichmäßige Aufnahme des Lacks zu gewährleisten. Tragen Sie die Grundierung gleichmäßig mit einem Pinsel oder einer Rolle auf und lassen Sie sie vollständig trocknen.
5. Lackieren
Jetzt können Sie mit dem Lackieren beginnen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Erster Anstrich: Tragen Sie den ersten Lackanstrich dünn und gleichmäßig auf. Verwenden Sie einen Lackroller für die großen Flächen und einen Pinsel für die Ränder und Ecken. Lackieren Sie immer in Richtung der Holzmaserung.
- Trocknung: Lassen Sie den ersten Anstrich je nach Herstellerangaben etwa 4 bis 6 Stunden oder über Nacht trocknen.
- Zwischenschliff: Schleifen Sie die getrocknete Lackschicht leicht mit feinem Schleifpapier (Körnung 180-240) an, um aufgerichtete Holzfasern zu entfernen. Reinigen Sie die Fläche danach gründlich von Schleifstaub.
6. Zweiter Lackanstrich und Abschluss
Tragen Sie nun eine zweite Lackschicht auf. Wiederholen Sie den Schritt des Lackierens und Trocknens wie zuvor. Je nach gewünschtem Endergebnis können Sie nun einen abschließenden Klarlack auftragen, um den Boden widerstandsfähiger zu machen.
Die Wahl des richtigen Lacks
Beim Überlackieren Ihrer Dielen ist die Wahl des passenden Lacks entscheidend für das Endergebnis und die Langlebigkeit des Bodens. Achten Sie auf folgende Kriterien:
Anwendungsbereich und Widerstandsfähigkeit
- Wohnräume: Ein Einkomponentenlack ist in der Regel ausreichend und bietet eine gute Balance zwischen Aufwand und Haltbarkeit.
- Stark beanspruchte Flächen: In Bereichen wie Fluren oder Küchen ist ein Zweikomponentenlack empfehlenswert, da dieser widerstandsfähiger gegenüber Abnutzung ist.
Art des Lacks
- Wasserbasiert: Diese Lacke sind umweltfreundlicher, trocknen schneller und haben wenig Geruch. Sie eignen sich hervorragend für den Innenbereich und sind leicht zu verarbeiten.
- Lösemittelhaltig: Diese Lacke bieten eine höhere Beständigkeit und sind für Bereiche geeignet, die besonders strapaziert werden. Sie benötigen jedoch eine gute Belüftung während der Anwendung.
Glanzgrad
- Matt: Verzeiht kleine Unebenheiten und ist unempfindlicher gegenüber Kratzern.
- Seidenmatt: Bietet einen weichen Glanz und ist vielseitig einsetzbar.
- Glänzend: Betont die Holzmaserung, kann aber Unebenheiten stärker hervorheben und erfordert daher eine gründliche Untergrundvorbereitung.
Farbwahl und Optik
- Farbige Lacke: Wenn Sie eine Neugestaltung planen, können farbige Lacke das Erscheinungsbild der Dielen erheblich verändern. Leichte Holzarten wie Fichte oder Kiefer nehmen Farbe besonders gut an.
- Klarlack: Ideal, wenn die natürliche Holzoptik erhalten bleiben soll. Klarlacke sind in verschiedenen Glanzgraden erhältlich.
Untergrund und Kompatibilität
Bestehender Lack: Bevor Sie einen neuen Lack auftragen, stellen Sie sicher, dass der neue Lack mit dem alten kompatibel ist. Dies verhindert Abblättern und sorgt für eine gleichmäßige Beschichtung.
Tipps für ein perfektes Ergebnis
Für ein optimales Lackierergebnis sollten Sie einige spezifische Techniken und Feinheiten beachten:
- Farbränder vermeiden: Um saubere Farbkanten zu erzielen, sollten Sie angrenzende Flächen sorgfältig abkleben und die abgekelebten Bereiche zuerst mit der Farbe der Grundierung lackieren. Dies hilft, ein Unterlaufen des tatsächlichen Lacks zu verhindern.
- Richtige Werkzeuge wählen: Verwenden Sie einen Lackpinsel für detaillierte Arbeiten und schwer erreichbare Kanten, und nutzen Sie eine Farbwale für große, ebene Flächen. Lassen Sie das Werkzeug ausreichend Zeit, sich mit Lack vollzusaugen, bevor Sie es verwenden.
- Auftragstechnik: Beginnen Sie stets an einem Ende der Diele und arbeiten sich gleichmäßig bis zum anderen Ende vor. Vermeiden Sie es, zu viel Lack auf einmal aufzutragen, um das Entstehen von unschönen „Nasen“ zu verhindern.
- Trocknungszeiten einhalten: Zwischen den Anstrichen sollten Sie unbedingt die vom Hersteller empfohlenen Trocknungszeiten einhalten, um eine gleichmäßige Oberflächenstruktur zu gewährleisten.
- Zwischenschleifen nicht überspringen: Ein Zwischenschliff nach dem ersten Lackauftrag ist entscheidend, besonders bei wasserbasierten Lacken. Verwenden Sie dafür Schleifpapier mit einer Körnung von 120 bis 200, um die aufgestellten Holzfasern zu entfernen.
- Temperatur und Bedingungen: Optimal lackieren Sie bei Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad Celsius. Vermeiden Sie Lackierarbeiten bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und direkter Sonneneinstrahlung, um ein optimales Trocknen und Aushärten des Lacks zu gewährleisten.
Beachten Sie diese Details und Ihre lackierten Dielen werden nicht nur optisch überzeugen, sondern auch eine lange Haltbarkeit aufweisen.