Direkt zum Lackieren: So geht’s
Um eine neue Lackschicht erfolgreich aufzutragen, sind Details entscheidend. Lackieren bedeutet mehr als das bloße Auftragen von Farbe – es erfordert gründliche Vorbereitung, präzise Technik und das richtige Timing.
Vorbereitung des Lacks
Rühren Sie den Lack sorgfältig auf, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Falls Sie den Lack sprühen möchten, verdünnen Sie ihn mit Wasser, bis er gleichmäßig vom Rührstab tropft. So vermeiden Sie Unebenheiten und gewährleisten eine gleichmäßige Farbschicht.
Sprühen oder Streichen?
Entscheiden Sie zunächst, ob Sie die Farbe sprühen oder streichen möchten. Beim Sprühen empfiehlt sich der Kreuzgang, bei dem Sie abwechselnd vertikale und horizontale Bahnen sprühen, für eine gleichmäßige Oberfläche. Beim Streichen tragen Sie den Lack längs auf, verteilen ihn quer und glätten ihn dann in der Ursprungsrichtung.
Auftragen der Lackschicht
Tragen Sie den Lack in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf. Dies verhindert Laufnasen und Unebenheiten. Arbeiten Sie immer nass-in-nass, indem Sie die folgende Schicht auftragen, bevor die vorherige vollständig getrocknet ist. So vermeiden Sie sichtbare Ansätze.
Trocknungszeit
Lassen Sie dem Lack ausreichend Zeit zum Trocknen. Die genaue Dauer hängt von der Lackart ab. Halten Sie sich an die Empfehlungen des Herstellers, um die Langlebigkeit und das Erscheinungsbild Ihrer Lackierung zu gewährleisten.
Nachbehandlung und Versiegelung
Tragen Sie nach dem vollständigen Trocknen der Farbschicht einen Klarlack auf, um zusätzlichen Glanz und Schutz zu gewährleisten. Ein klarlackiertes Finish verstärkt die Farbintensität und schafft eine widerstandsfähigere Oberfläche.
Die richtige Vorbereitung
Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für ein gelungenes Lackierprojekt. Bevor Sie mit dem Überlackieren beginnen, sollten Sie einige wesentliche Schritte befolgen.
Zustand des Untergrunds prüfen
Überprüfen Sie den bestehenden Lack auf Risse, Abplatzungen oder andere Beschädigungen. Entfernen Sie instabile Bereiche, um eine stabile Basis für die neue Lackschicht zu schaffen.
Reinigung der Oberfläche
Reinigen Sie die Oberfläche gründlich mit einem geeigneten Reinigungsmittel und klarem Wasser. Dieser Schritt verhindert, dass Schmutz und Fett die Haftung des neuen Lacks beeinträchtigen.
Abschleifen
Schleifen Sie den alten Lack leicht an, um den Untergrund für die neue Lackschicht anzurauen. Verwenden Sie Schleifpapier der Körnung 100 bis 120 und schleifen Sie gleichmäßig, um eine konsistente Basis zu schaffen.
Staub entfernen
Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich mit einem Abstauber oder einem trockenen Tuch. Staubreste können die Haftung des neuen Lacks beeinträchtigen.
Füller auftragen
Tragen Sie bei Bedarf eine dünne Schicht Füller auf, um Unebenheiten zu glätten. Lassen Sie den Füller trocknen und schleifen Sie ihn leicht an.
Verträglichkeit des neuen Lacks prüfen
Stellen Sie sicher, dass der neue Lack mit dem vorhandenen Untergrund kompatibel ist, um chemische Reaktionen zu vermeiden.
Die Wahl des richtigen Werkzeugs
Für ein professionelles Lackierergebnis ist die Auswahl des richtigen Werkzeugs entscheidend.
- Abdeckband und Schutzplane: Schützen Sie Arbeitsbereiche und angrenzende Flächen mit einem Abdeckband und einer schützenden Plane.
- Naturhaarpinsel: Für lösemittelbasierte Lacke sollten Sie Pinsel mit Naturborsten wählen.
- Schwammrollen: Für Kunstharzlacke eignen sich besonders gut Schwammrollen.
- Schutzkleidung: Tragen Sie Schutzausrüstung wie Handschuhe und Augenschutz, um sich vor Spritzern und Chemikalien zu schützen.
- Farbwanne und Mischstab: Ein Mischstab und eine Farbwanne sind nützlich, um den Lack gut durchzumischen und gleichmäßig aufzunehmen.
- Feinkörniges Schleifpapier: Verwenden Sie Schleifpapier mit einer Körnung von 800 für einen feinen Nassschliff auf der Lackoberfläche.
- Flockwalzen: Ideal für die Anwendung von Acryllacken auf verschiedenen Oberflächen.
- Pinsel mit synthetischen Borsten: Diese sind hervorragend geeignet für wasserbasierte Lacke.
Lackieren mit Acryllack
Acryllacke sind wasserbasierte Dispersionslacke, die sich durch einfache Anwendung und schnelle Trocknung auszeichnen. Sie eignen sich gut für Holz, Metall, Kunststoff und Mauerwerk.
- Vorbereitung der Oberfläche: Reinigen und schleifen Sie den Untergrund, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
- Grundierung: Bei schwierigen Untergründen, wie Kunststoff, kann eine Grundierung sinnvoll sein.
- Werkzeugauswahl: Verwenden Sie synthetische Borstenpinsel oder Schaumstoffrollen.
- Lackauftrag: Tragen Sie den Acryllack in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf.
- Trocknung: Lassen Sie jede Schicht gut trocknen und beachten Sie die Herstellerangaben.
- Nachbehandlung: Eine Schicht Klarlack kann die Farbintensität erhöhen und die Oberfläche schützen.
Lackieren mit Kunstharzlack
Kunstharzlacke zeichnen sich durch besondere Härte und Kratzfestigkeit aus, ideal für stark beanspruchte Oberflächen wie Tische und Stühle.
- Vorbereitung der Oberfläche: Reinigen und schleifen Sie die Oberfläche.
- Entfettung: Entfetten Sie die Oberfläche für optimale Haftung.
- Grundierung: Verwenden Sie bei rohem Holz oder stark saugenden Untergründen eine Grundierung.
- Werkzeugauswahl: Pinsel mit Naturborsten und Schaumstoffrollen eignen sich am besten.
- Auftragen des Lacks: Tragen Sie den Lack in dünnen Schichten auf.
- Trocknung: Lassen Sie jede Schicht vollständig austrocknen und sorgen Sie für gute Belüftung.
- Weitere Schichten: Tragen Sie bei Bedarf eine zweite Schicht auf, nachdem Sie die erste leicht angeschliffen haben.
2K-Lack auf 1K-Lack
Das Überlackieren von 1K-Lack mit 2K-Lack ist ein gängiges Verfahren, das langlebige Ergebnisse ermöglicht.
Vorbereitung und Anwendung
- Untergrund prüfen: Stellen Sie sicher, dass der 1K-Lack vollständig getrocknet ist.
- Anschleifen der Oberfläche: Schleifen Sie den 1K-Lack an, um die Haftung zu verbessern.
- Qualitätsanpassung: Verwenden Sie kompatible 2K- und 1K-Lacke.
- Auftragen des 2K-Lacks: Mischen Sie den 2K-Lack gemäß den Herstelleranweisungen und tragen Sie ihn in dünnen Schichten auf.
Vorteile und Anwendungsszenarien
2K-Lacke bieten höhere Beständigkeit und sind optimal für stark beanspruchte Oberflächen, wie bei Fahrzeugen und Maschinen.
Überlackieren von Pulverbeschichtungen
Pulverbeschichtungen sind sehr beständig und umweltfreundlich, erfordern aber spezielle Vorbereitung für das Überlackieren.
Vorbereitung der Oberfläche
- Reinigung: Entfernen Sie Schmutz und Fett gründlich.
- Leichtes Anschleifen (optional): Schleifen Sie die Oberfläche leicht an, um eine bessere Haftung zu gewährleisten.
Anwendung des neuen Lacks
- Erster Lackauftrag: Tragen Sie eine Schicht Rostschutzhaftgrund auf.
- Basisschicht auftragen: Tragen Sie den 2K-Lack in dünnen Schichten auf.
- Zwischenschliff (optional): Schleifen Sie die Basisschicht leicht an, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.
- Weitere Lackschichten: Tragen Sie weitere Schichten auf, bis die gewünschte Deckkraft erreicht ist.
Klarlack und finale Behandlung
Für ein widerstandsfähiges und glänzendes Finish können Sie abschließend eine Schicht Klarlack auftragen.
Überlackieren in mehreren Schichten
Das Arbeiten in mehreren Schichten hilft, eine deckende und gleichmäßige Farbschicht zu erzielen.
- Erste Schicht auftragen: Tragen Sie eine dünne Schicht des neuen Lacks auf.
- Trocknen lassen: Geben Sie der Schicht ausreichend Zeit zum Trocknen.
- Zwischenschliff: Schleifen Sie die getrocknete Lackschicht leicht an.
- Staub entfernen: Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich.
- Zweite Schicht auftragen: Tragen Sie eine weitere Schicht Lack auf.
- Weitere Schichten (optional): Wiederholen Sie den Prozess, bis die gewünschte Deckkraft erreicht ist.
Spezialfall: Seidenmatter 2K-Lack
Das Überlackieren von seidenmattem 2K-Lack erfordert spezielle Schritte.
Vorbereitung der Oberfläche
Lassen Sie die Schicht mindestens 72 Stunden aushärten und schleifen Sie sie dann mit feinem Schleifpapier an. Entfernen Sie den Schleifstaub gründlich.
Spachtelarbeiten und Füller
Gleichen Sie Unebenheiten mit Spachtelmasse aus und tragen Sie Füller auf. Schleifen Sie den Füller nach dem Trocknen leicht an.
Auftragen des 2K-Glanzlacks
Mischen Sie den 2K-Glanzlack und tragen Sie ihn in dünnen Schichten auf. Lassen Sie jede Schicht ausreichend Zeit zum Trocknen.
Trocknung und Nachbehandlung
Lassen Sie die Oberfläche unter guten Bedingungen vollständig durchtrocknen. Eine klare Nachbehandlung kann die Langlebigkeit und Ästhetik der Lackierung erhöhen.
Nass-in-Nass-Verfahren
Das Nass-in-Nass-Verfahren ermöglicht das Auftragen einer neuen Lackschicht, bevor die vorherige vollständig getrocknet ist.
Vorteile des Nass-in-Nass-Verfahrens
- Zeitersparnis: Beschleunigt den Lackierprozess.
- Geringe Schleifarbeit: Kein Zwischenschliff notwendig.
- Bessere Haftung: Schichten verschmelzen besser miteinander.
Anwendungstipps
- Ablüftzeit beachten: Lassen Sie die erste Schicht nur antrocknen.
- Weitere Schichten auftragen: Tragen Sie die nächste Schicht direkt auf die noch feuchte Schicht auf.
- Verwendung im Spritzverfahren: Besonders gut geeignet für das Spritzen von Lacken.
Anwendungsgebiete
Das Verfahren eignet sich gut für großflächige Lackierungen und filigrane Teile.
Verwendung von Haftvermittler
Ein Haftvermittler verbessert die Haftung neuer Lacke auf schwierigen Untergründen, wie Kunststoff.
Funktion und Vorteile
- Verbesserte Haftung: Erhöht die Adhäsion der Lackschicht.
- Schutz des Untergrunds: Zusätzlicher Schutz vor Kratzern und Witterungseinflüssen.
- Längere Haltbarkeit: Verlängert die Nutzungsdauer der Lackierung.
Anwendungstipps
- Vorbereitung der Oberfläche: Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche sauber und trocken ist.
- Auftragen des Haftvermittlers: Tragen Sie ihn gleichmäßig in dünnen Schichten auf.
- Mehrere Schichten: Tragen Sie den Haftvermittler in mehreren dünnen Schichten auf und lassen Sie jede vollständig trocknen.
- Trocknungszeit beachten: Halten Sie sich an die Trocknungszeitangaben des Herstellers.
Anwendungsbereiche
Besonders geeignet für Kunststoffoberflächen und stark beanspruchte Bereiche.