Nur bei transparenten Neulacken
Das Vorteilhafte an bereits lackierten Untergründen besteht in der Tatsache, dass ein Lack schon einmal gezeigt hat, dass er dort gut deckt und hält. Der alte Lack dient dem Neuauftrag als effektive Haftbrücke, wenn er ein wenig vorbereitet wird.
Die verhältnismäßige Einfachheit macht es in vielen Fällen überflüssig, alten Lack zu entfernen, wenn eine neue deckende Schicht aufgetragen werden soll. Lediglich beim erwünschten Freilegen von Maserungen und Texturen auf Holz reicht ausbessern oder überlackieren nicht aus.
Lackierung mit schleifen vorbereiten
In jedem Fall muss der alte Lack angeschliffen werden, um dem neuen Auftrag Haftung zu ermöglichen. Wie intensiv das erfolgen muss, hängt vom Zustand des Altlacks ab.
Sind beispielsweise bei Möbeln Ausbesserungen an abgestoßenen Ecken notwendig, muss das Schleifen etwas diversifiziert werden.
Schleifmittel mit 80er- und 100er-Körnung werden als „grobe“ Werkzeuge eingesetzt. Sie ebenen eventuell lackfreie Stellen ein und nivellieren den umliegenden Restlack auf diese Höhe. Auch eventuelle Abplatzungen oder Lackschollen werden in diesem ersten Schleifgang beseitigt.
Im zweiten Schleifgang, mit dem bei unversehrtem Altlack direkt begonnen werden kann, wird mit 120er-Körnung die Oberfläche aufgeraut. Empfehlenswert ist das Bewegen im Kreuzgang, um eine Art imaginäres „Haltegitter“ zu erzeugen.
Das komplette Entstauben mit einem nebelfeuchten Tuch muss sehr gründlich erfolgen. Jeder vergessener Staubpartikel schiebt sich störend zwischen Untergrund und frischen Lack.
Jede Kombination denkbar
Die Auswahl des neuen Lacks muss sich nicht an der vorhandenen Lackart orientieren. Alle folgenden Kombinationen sind möglich:
- Acryllack auf Acryllack
- Acryllack auf Kunstharzlack
- Acryllack auf Dispersion
- Kunstharzlack auf Kunstharzlack
- Kunstharzlack auf Acryllack
- Kunstharzlack auf Dispersion