Latextapete – gewöhnliche Tapete mit einem Anstrich aus Latexfarbe?
Wenn schnell dahin gesagt von „Latextapeten“ die Rede ist, so ist damit eigentlich immer eine relativ normale Art von Tapeten gemeint, die allerdings mit spezieller Latexfarbe überstrichen wurde. Und genau darin liegt die ganze Problematik, da diese Farbe das Entfernen der Tapeten entfernt.
Zunächst einmal sollte man aber feststellen, dass diese mit Latexfarben überstrichenen Tapeten durchaus zu Recht in vielen Wohnungen entfernt werden. Wurden früher zum Beispiel manche Arztpraxen aus hygienischen Gründen mit „echter“ Latexfarbe gestrichen, so enthält heutzutage Latexfarbe zwar keinen echten Naturkautschuk mehr. Vielmehr handelt es sich um eine Farbe, die in ihren Eigenschaften nahe an der früheren Latexfarbe liegt, indem sie relativ stark wasserabweisend wirkt und damit quasi feucht abgewischt werden kann. Das nimmt der Wandgestaltung mit einer Tapete aber auch die Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Raum ein Stück weit zu regulieren. So entstehen sehr häufig Spitzenwerte der Luftfeuchtigkeit, die wiederum als Grundlage für die Bildung von gefährlichem Schimmel dienen kann.
Nun sollte die durch einen Anstrich mit Latexfarbe entstandene „Latextapete“ aus den folgenden Gründen entfernt werden:
- sie lässt sich in manchen Fällen nur sehr schlecht überstreichen
- sie dichtet die Wände ab und verschlimmert dadurch Schimmelprobleme
- sie wird heute in der Regel optisch nicht mehr als zeitgemäß empfunden
So können Sie das Problem an der Wurzel packen
Warum lässt sich nun Latextapete so viel schwerer von Wänden ablösen als andere Tapetenarten? Letztere werden ganz einfach mit Wasser besprüht oder eingerieben und weichen dadurch nach einiger Zeit bis zum Tapetenkleister hindurch auf. So lassen sich diese dann weitestgehend unkompliziert von den Wänden ablösen. Da die Latexfarbe aber wasserabweisend ist, funktioniert diese Methode bei ihr nicht ohne Weiteres. Darum müssen Sie die mit Latextapete tapezierte Wand zunächst etwas bearbeiten, um diese für das Wasser durchlässig zu gestalten.
So gehen Sie beim Entfernen der Latextapete vor
Mit Latexfarbe versiegelte Tapeten können zwar manchmal auch mit einem Spachtel trocken von der Wand abgelöst werden. Das ist im Allgemeinen aber sehr mühsam und kann auch den darunter liegenden Putz beschädigen. Benutzen Sie lieber eine auch als „Tapetenigel“ bekannte Stachelwalze (24,95€ bei Amazon*), um die Tapete großflächig zu perforieren. Auch ein scharfes Cuttermesser kann dabei helfen, durch kreuz und quer geführte Schnitte die Durchlässigkeit der wasserabweisenden Tapete zu erhöhen. Dann befeuchten Sie die Tapete mit einer Sprühflasche oder bei einem ausreichend vor Feuchtigkeit geschützten Bodenbelag auch mit einem nassen (aber neuwertigen) Farbroller. Sie müssen das Befeuchten mitunter einige Male wiederholen, bis sich die Tapete wirklich mit Wasser vollgesogen hat. Je mehr Geduld Sie nach dem Anfeuchten beweisen, desto leichter sollte sich die Latextapete schließlich ablösen lassen. Einer Neugestaltung und einer Verbesserung des Raumklimas steht dann nichts mehr im Wege.
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