Leder streichen: Die wichtigsten Schritte im Überblick
Das Streichen von Leder kann Ihren alten Ledermöbeln neues Leben einhauchen und ist eine kostengünstige Alternative zu einer Neuanschaffung. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollten Sie einige grundlegende Schritte beachten:
- Reinigung: Zuerst sollten Sie das Leder gründlich reinigen, um Staub und Fett zu entfernen. Nutzen Sie dafür einen geeigneten Reiniger und klares Wasser. Reinigen Sie in zwei Durchläufen und lassen Sie das Leder anschließend vollständig trocknen.
- Vorbereitung der Farbflächen: Schützen Sie alle Bereiche, die nicht gestrichen werden sollen, mit Malerkrepp oder Abdeckfolie. Besonders Nähte und Kanten sollten Sie sorgfältig abkleben, um ein sauberes Arbeitsergebnis zu garantieren.
- Anmischen der Farbe: Mischen Sie der Farbe gegebenenfalls ein wenig Öl bei, etwa einen Esslöffel pro Liter, um die Flexibilität und Geschmeidigkeit des Leders nach dem Trocknen zu verbessern.
- Erster Anstrich: Tragen Sie eine dünne Schicht der Lederfarbe mit einem Pinsel oder einer Rolle auf. Wichtig ist, dass die Farbe gut verteilt wird und keine dicken Schichten entstehen, da diese zu Rissen führen können.
- Trocknen und Schleifen: Lassen Sie die erste Farbschicht vollständig trocknen, in der Regel über Nacht. Danach sollten Sie die Farbschicht mit feinem Schleifpapier leicht anschleifen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.
- Zweiter Anstrich und Polieren: Tragen Sie eine zweite Schicht Farbe auf und lassen Sie auch diese wieder gut trocknen. Polieren Sie anschließend die Oberfläche mit einem Polierschwamm, um das Leder geschmeidig und glatt zu machen.
- Versiegelung: Um die gestrichene Oberfläche zu schützen und ihre Geschmeidigkeit zu gewährleisten, tragen Sie ein Möbelwachs auf. Lassen Sie es etwa 30 Minuten einwirken und polieren Sie dann überschüssiges Wachs mit einem weichen Tuch ab.
- Endgültige Trocknungszeit: Lassen Sie das Leder mindestens eine Woche, besser 14 Tage, ruhen, bevor Sie es wieder nutzen. Dadurch kann die Farbe vollständig aushärten und Sie erhalten ein langlebiges Ergebnis.
Methode: Leder streichen mit Kreidefarbe oder -lack
Kreidefarbe oder -lack bieten eine ideale Lösung, da sie eine matte und samtige Oberfläche hinterlassen. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten:
1. Materialien vorbereiten:
- Malerkrepp oder Abdeckfolie
- Kreidefarbe oder Kreidelack
- Farbroller und Pinsel
- Weiches Tuch
- Schleifpapier (mittlere Körnung)
- Wasser und ein milder Reiniger
- Sonnenblumen- oder Rapsöl (1 Esslöffel pro Liter Farbe)
- Staubsauger oder Fusselbürste
2. Farbvorbereitung: Mischen Sie etwa 1 Esslöffel Sonnenblumen- oder Rapsöl pro Liter Farbe bei, um die Flexibilität und Geschmeidigkeit des Leders zu bewahren. Rühren Sie die Farbe gründlich durch, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten.
3. Reinigung und Vorbereitung: Saugen Sie das Leder gründlich ab, um Staub und Fusseln zu entfernen. Wischen Sie anschließend die Oberfläche mit Wasser und einem milden Reiniger ab, um fettige Rückstände zu entfernen. Lassen Sie das Leder vollständig trocknen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.
4. Abdecken und Schützen: Bekleben Sie alle Flächen, die nicht gestrichen werden sollen, sorgfältig mit Malerkrepp oder Abdeckfolie. Achten Sie besonders auf Nähte und Kanten.
5. Erster Anstrich: Tragen Sie eine dünne Schicht der Kreidefarbe mit einem Farbroller oder Pinsel auf. Malen Sie gleichmäßig von innen nach außen und vermeiden Sie dicke Farbschichten. Lassen Sie die erste Schicht gut trocknen, was in der Regel etwa 5–6 Stunden dauert.
6. Zwischenschliff: Schleifen Sie die getrocknete Farbschicht leicht mit mittlerem Schleifpapier an, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Entfernen Sie den Schleifstaub mit einem weichen Tuch.
7. Zweiter Anstrich: Wiederholen Sie den Anstrichprozess mit einer weiteren dünnen Farbschicht. Lassen Sie diese wieder gut trocknen. Je nach Bedarf können Sie auch eine dritte Schicht auftragen.
8. Endgültige Trocknung: Geben Sie dem gestrichenen Leder mindestens eine Woche Zeit zum vollständigen Trocknen. Idealerweise sollten Sie 14 Tage warten, bevor Sie das Möbelstück wieder nutzen, damit die Farbe richtig aushärten kann.
Methode: Leder streichen mit Acrylfarbe und Wachs
Das Streichen von Leder mit Acrylfarbe und Wachs bietet eine langlebige und schützende Oberfläche. Hier ist eine detaillierte Anleitung, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen:
1. Materialien vorbereiten:
- Wachs
- Pinsel und Microfaserrolle
- Reiniger und Wasser
- Polierschwamm
- Acrylfarbe
- Weiches Tuch
2. Reinigung: Reinigen Sie das Leder gründlich in zwei Durchgängen. Verwenden Sie dazu einen speziellen Reiniger und Wasser. Lassen Sie das Leder vollständig trocknen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.
3. Erster Anstrich: Tragen Sie eine dünne Schicht der Acrylfarbe mit dem Pinsel auf Nähte und Kanten auf. Anschließend streichen Sie die größeren Flächen mit der Microfaserrolle. Achten Sie darauf, die Farbe gleichmäßig und in eine Richtung aufzutragen, um Streifenbildung zu vermeiden. Lassen Sie die Farbschicht über Nacht trocknen.
4. Polieren: Verwenden Sie einen Polierschwamm, um die getrocknete Farbschicht leicht abzureiben. Dies sorgt dafür, dass die Oberfläche geschmeidig und samtig wird.
5. Zweiter Anstrich: Wiederholen Sie den Streichvorgang mit einer weiteren dünnen Schicht Acrylfarbe. Achten Sie darauf, dass die Farbschicht gleichmäßig aufgetragen und vollständig getrocknet wird. Polieren Sie erneut mit dem Polierschwamm, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.
6. Versiegelung: Tragen Sie nun eine dünne Schicht Wachs mit einem Wachspinsel auf das getrocknete Leder auf. Lassen Sie das Wachs mindestens 30 Minuten einwirken. Polieren Sie überschüssiges Wachs mit einem weichen Tuch ab, um eine nicht klebende Oberfläche zu erreichen.
7. Endgültige Trocknung: Lassen Sie das Leder mindestens zwei Tage trocknen, bevor Sie es wieder in Gebrauch nehmen. Dadurch kann die Farbe vollständig aushärten und sich gut mit dem Leder verbinden.
Methode: Leder streichen mit Fusion Mineral Paint und Möbelwachs
Diese Methode bietet eine hervorragende Möglichkeit, Ihrem Leder neuen Glanz zu verleihen und gleichzeitig für eine strapazierfähige Oberfläche zu sorgen.
Materialien
- Ultrafeiner Schleifschwamm
- Möbelwachs
- Flachpinsel (schmal und breit)
- Weiches, fusselfreies Tuch
- Wachspinsel
- Mineralfarbe (500 ml reichen für ca. 7 m²)
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Vorbereitungen treffen: Reinigen Sie das Leder gründlich, um jegliches Fett und Schmutz zu entfernen. Eine saubere Oberfläche gewährleistet eine bessere Haftung der Farbe. Reparieren Sie größere Beschädigungen im Leder mit einem geeigneten Reparaturset.
- Erster Anstrich: Tragen Sie eine dünne Schicht verdünnter Mineralfarbe als Grundierung auf, um die Haftung zu verbessern. Lassen Sie diese Schicht gut trocknen. Danach tragen Sie eine gleichmäßige Schicht Mineralfarbe auf das Leder auf, beginnen Sie mit den Nähten und Kanten. Verwenden Sie breite Pinsel für größere Flächen.
- Zwischenbehandlung: Lassen Sie die erste Farbschicht über Nacht trocknen und schleifen Sie diese anschließend mit einem ultrafeinen Schleifschwamm leicht an, um eine glatte Oberfläche zu gewährleisten.
- Zweiter Anstrich: Tragen Sie eine weitere gleichmäßige Schicht Mineralfarbe auf und lassen Sie diese erneut über Nacht trocknen.
- Versiegelung: Nach dem vollständigen Trocknen der zweiten Farbschicht, massieren Sie mit einem Wachspinsel eine dünne Schicht Möbelwachs ein. Lassen Sie das Wachs etwa 30 Minuten einwirken und entfernen Sie überschüssiges Wachs mit einem weichen, fusselfreien Tuch.
- Endgültige Trocknung: Lassen Sie das Leder einige Tage ruhen, damit Farbe und Wachs vollständig aushärten können. Dadurch wird die Oberfläche strapazierfähig und langlebig.
Zusätzliche Tipps für verschiedene Lederarten
Leder gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, und jede Art erfordert spezielle Pflege und Techniken beim Streichen. Hier sind einige konkrete Tipps, um die besten Ergebnisse beim Streichen unterschiedlicher Lederarten zu erzielen:
- Anilinleder: Diese Lederart ist offenporig und zieht Flüssigkeiten schnell ein. Verwenden Sie spezielle Lederfarbe für Anilinleder, die tief eindringt und gleichmäßige Ergebnisse liefert. Achten Sie darauf, die Farbe in mehreren dünnen Schichten aufzutragen, um ein gleichmäßiges Finish zu erzielen.
- Glattleder: Bei pigmentiertem Glattleder sollten Sie darauf achten, die Oberfläche gründlich zu reinigen, da dieses Leder oft behandelt ist und eine Schicht besitzt, die die Farbaufnahme beeinträchtigen kann. Verwenden Sie dafür geeignete Lederreiniger und -farben, die für beschichtetes Leder konzipiert sind.
- Rauleder (Velours- und Nubukleder): Diese Lederarten sind besonders empfindlich und nehmen Farben ungleichmäßig auf. Um Fleckenbildung zu vermeiden, ist es ratsam, die Farbe vorab an einer unauffälligen Stelle zu testen. Statt Streichen empfiehlt sich oft eine Lederfarbe zum Sprühen, die eine gleichmäßigere Farbverteilung ermöglicht.
- Wildleder: Dieses Leder erfordert spezielle Techniken, da es die Farbe nicht gut aufnimmt. Verwenden Sie hier spezielle Farbsprays für Wildleder und achten Sie darauf, die Sprühdose in einem gleichmäßigen Abstand zu halten, um ein einheitliches Ergebnis zu erzielen.
- Saddle-Leder: Diese Lederart hat eine gewachste Oberfläche und ist anfällig für Kratzer. Nutzen Sie geeignete Lederfarben und stellen Sie sicher, nach dem Färben eine Wachsschicht aufzutragen, um Glanz und Schutz zu erhalten.
- Kunstleder: Während echtes Leder sehr saugfähig ist, kann Kunstleder schwieriger zu bemalen sein. Verwenden Sie hierfür flexible Farben wie spezielle Kunststofffarben oder matte Acrylfarben, die gut auf der synthetischen Oberfläche haften.
Durch die Beachtung dieser spezifischen Eigenschaften und geeigneten Pflegeanweisungen für jede Lederart können Sie sichergehen, dass Ihr Projekt ein Erfolg wird. Wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihrem Leder und Ihrem Projekt passt, und genießen Sie das frische, neue Aussehen Ihrer Lederobjekte.