Stoffbeschaffenheit ist entscheidend
Mancher alte Sessel oder Sitzkissenbezug auf einem Stuhl steht kurz vor der Aussortierung und Entsorgung. Das ist oft schade, denn der Aufbau und Korpus beispielsweise von Federkernpolstern ist oft noch gut intakt. Ein Abziehen und Erneuern des Stoffs wäre sehr aufwendig und ist nicht immer realisierbar, da er oft genagelt befestigt wurde.
Es gibt eine ganze Reihe von robusten und widerstandsfähigen Stoffen, die mit engen und hartem Gewebe problemlos Farbe aufnehmen und halten können. Voraussetzung ist die starre und straffe Spannung der Oberfläche. Wenn der Stoff nachgibt und Falten wirft, bricht die aufgebrachte Farbschicht beziehungsweise der Farbfilm reißt. In diesem Fall ist ein Durchfärben mit einer in die Fasern eindringende Farbe erforderlich.
Stoffarten, die sich streichen lassen
Es gibt viele Möbelbezugsstoffe mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Folgende auf alten Möbeln häufig verwendete Stoffarten lassen sich im stabilen und unnachgiebig gespannten Zustand streichen:
- Brokat
- Canvas
- Cord
- Drillich
- Gobelin
- Grobe Baumwolle
- Jacquard
- Jeans
- Kretonne
- Oxford
- Piqué
- Viskose
Viskosität ausbalancieren und Textilmedium zumischen
Um Stoff deckend zu streichen, muss die auftreffende Farbe entweder eine geschlossene Schicht auf der Oberfläche bilden oder gleichmäßig in die Gewebestruktur eindringen. Eine entsprechend flüssige Konsistenz ist erforderlich. Die Viskosität der Farbe muss allerdings gleichzeitig so ausbalanciert werden, dass sie nicht in zu flüssiger Form in den Polsterunterbau läuft.
Kreidefarben sind genügsame und gut mischbare Farben, die auch auf Textilien verwendet werden können. Auch Acrylfarben Kreidefarben lassen sich gut auf Stoff aufbringen. Unter der Bezeichnung Textilmedium sind Farbzuschlagsstoffe erhältlich, die der Farbe ihre Härte nimmt und sie ein wenig weicher werden lässt.