Schadensbild ertasten
Die Bezüge auf Ledersofas vertragen, je nach Qualität des Leders, auch Kratzer. Ausnahmen bilden weiche Velours- und Anilinleder, bei denen ein Kratzer fast immer ein Riss darstellt. Stabile Glattleder reißen bei normalen Missgeschicken wie dem Schleifen eines Kleidungsknopfs nicht. Optische Schleifspuren entstehen trotzdem.
Geprüft werden sollte immer sofort, ob die Oberfläche mechanisch betroffen ist. Das Überstreichen mit den Fingerspitzen lässt erfühlen, ob Unebenheiten vorhanden sind. Dieser Test sollte vor dem Aufarbeiten eines Ledersofas an allen Stellen erfolgen, die Verfärbungen und optische Spuren ausweisen.
Optische Erscheinung kann täuschen
Die Kratzertiefe äußert sich optisch unterschiedlich, wenn das Leder des Sofas oder der Couch nicht durchgefärbt ist. Dann kann eine Farbabsetzung beziehungsweise ein Kontrast tiefer wirken, als der Kratzer tatsächlich ist.
Umgekehrt können duchgefärbte Leder über eine große Kratzertiefe hinwegtäuschen. Die haptische Kontrolle ist daher immer sicherer. Die Gesamtstärke des Leders sollte nach Augen- und Fühlmaß die Hälfte der Materialdicke nicht überschreiten. Bei tieferen Kratzern sollte eine Reparatur wie ein einem Loch oder Riss mit Flüssigleder erfolgen.
So entfernen Sie Kratzer aus dem Ledersofa
- Schmirgelpapier 800er-Körnung oder höher oder
- Lederschleifpaste
- Weicher Baumwolllappen
- Mikrofasertuch
- Farbstift
- Nagelschere
- Weiche Wurzelbürste
1. Prüfen
Erfühlen Sie zuerst, ob substanzielle Oberflächenverletzungen vorhanden sind. Bei allen Kratzern, die keine erfühlbare Materialänderung verursachen, kann sofort zum optischen Ausbessern mit Farbe übergegangen werden.
2. Flusen beseitigen
Kratzerränder können unregelmäßige Flusen bilden. Je nach Länge können Sie diese mit einer Nagelschere stutzen. Bürsten Sie den Kratzer der Länge nach mehrfach aus.
3. Glätten
Schleifen Sie mit Paste oder feinem Schmirgelpapier in Längsrichtung den Kratzer aus. Dabei darf die unmittelbare Umgebung angeraut werden.
4. Nachfärben
Bessern Sie die Farbe an den geschliffenen Stellen mit einer geeigneten Lederfarbe, gegebenenfalls auch in Stiftform, aus.