Herstellungsmethoden
Traditionell wurden Lehmziegel in Formen gepresst und an der Sonne getrocknet. Je nach Lehmbeschaffenheit und Zusatzstoffen wurde häufig auch eine Trocknung im Schatten durchgeführt, damit die Lehmziegel nicht rissig wurden.
Heute können Lehmziegel auf drei verschiedene Arten hergestellt werden:
- im sogenannten Handstrichverfahren
- im Pressverfahren
- im Strangpressverfahren
Beim Handstrichverfahren und beim Pressverfahren wird der Lehm (eventuell mit Zuschlagstoffen angereichert) in eine Holzform gepresst. Danach wird die Oberfläche abgezogen und die Form abgenommen – dann können die Lehmsteine trocknen.
Im Strangpressverfahren werden Lehmziegel automatisch von einem zuvor geschaffenen Strang herabgeschnitten und dann zum Trocknen ausgelegt.
Lehmsteine selbst herstellen
Zum Selber machen sollte man ein wenig Gefühl und ein wenig Experimentierfreude mitbringen. Der Lehm muss zunächst „eingesumpft“ werden (in Wasser eingelegt), am besten geschieht das über Nacht. Danach kann man den Lehm mit bestimmten Zuschlagstoffen „abmagern“ (das bedeutet den Lehmanteil zu verringern
Vor dem Einpressen in die Formen (kann man selbst aus Holz herstellen, auf Zwischenräume achten) muss der Lehm gründlich geknetet werden. Dafür eignen sich auch Teigknetmaschinen. Betonmischer sollte man dafür dagegen nicht verwenden.
Wie viel Zuschlagstoff Lehm verträgt, hängt immer vom jeweiligen Zuschlagstoff und von der genauen Zusammensetzung des Lehms ab. Traditionelle Zuschlagstoffe sind
- Wasser (Lehmmischung einfach verdünnen)
- Spelzen
- fein gehäckseltes Stroh
- Tierhaare
Wesentlich einfacher geht es, wenn Sie Lehm-Fertigmörtel von einem Unternehmen für Lehmbau beziehen. Diese Fertigmörtel brauchen nur noch mit Wasser angemischt werden und enthält bereits Zuschlagstoffe in ausreichender Menge.
Auch eine erdfeuchte Lieferung des Lehms ist vielfach möglich, man braucht ihn vor der Verarbeitung weder verpacken noch trocknen. Der Kostenaufwand ist natürlich deutlich höher als wenn man Lehm selbst abaut