Kalkputz auf einer Lehmwand
Besonders bei Fachwerkhäusern trifft man heutzutage noch auf Lehmwände. Bzw. wird Lehm gerne bei alten Gebäuden zur Renovierung der Wände eingesetzt. Und es ist natürlich auch möglich, für die Innenwände eines neuen Hauses Lehmsteine zu verwenden.
In allen Fällen muss der Lehm später verputz werden. Die beste Variante ist, zu einem Lehmputz zu greifen, denn dieser hält perfekt auf dem Lehmuntergrund. Das muss aber nicht unbedingt sein, Kalkputz funktioniert auf Lehm auch, wenn Sie den Untergrund richtig vorbereiten.
Eigentlich hält Kalkputz nicht auf Lehm
Es ist nicht möglich, den Kalkputz einfach auf eine Lehmwand aufzutragen. Das liegt einerseits an den unterschiedlichen Trocknungseigenschaften der beiden Materialien. Kalkputz bindet nämlich chemisch ab, Lehm dagegen, indem er Wasser verliert. Wenn Sie feuchten Kalkputz auf die Wand aufbringen, weicht der Lehm auf und quillt etwas, was dazu führen kann, dass der Kalkputz abplatzt.
Außerdem verbinden sich Lehm und Kalkputz nicht miteinander. Die beiden unterschiedlichen Schichten müssen Sie daher mechanisch verbinden.
Verbindung zwischen Lehm und Kalkputz herstellen
Eine mechanische Verbindung zwischen Lehm und Kalkputz schaffen Sie auf mehrere Arten. Zum einen sorgen Sie dafür, dass die Wand nicht ganz glatt ist. Daher kratzen Sie die Fugen zwischen den Lehmsteinen 10-20 mm tief aus. Der Kalkputz kann sich dadurch richtig in den Fugen festsetzen und liegt nicht nur auf der Wandoberfläche an.
Wenn Sie mit Lehm ausgefachtes Fachwerk verputzen, stellen Sie zudem an den an die Holzbalken grenzenden Lehmsteinen eine v-Fuge her, in der sich der Kalkputz ebenfalls festhalten kann. Die Fuge sollte etwa 2 cm breit und 3-4 cm tief sein.
Nun benötigen Sie noch eine Haftbrücke. Dazu nässen Sie den Lehm vor und streichen ihn mit Kalkmilch oder Kalkschlämme. Mit einem Quast arbeiten Sie die Kalkschlämme gut in die Lehmoberfläche ein. Erst nach dieser Vorbereitung können Sie den Kalkputz auftragen. Streichen Sie die Kalkschlämme auch in die v-Fuge im Fachwerk. So schützen sie das Holz zusätzlich vor Feuchtigkeit.