Verschweißen von Kunststoff
Für das Verschweißen von Kunststoffen ist ein Lötkolben grundsätzlich nicht besonders geeignet. Professionell wird Kunststoff mit Heißluftpistolen verschweißt, deren Temperatur sehr exakt regelbar ist. Das ist erforderlich, weil die Materialeigenschaften thermoplastischer Kunststoffe (nur solche lassen sich selbst verschweißen) immer sehr genau beachtet werden müssen.
Für das Verschweißen von Kunststoffen gibt es zwar als „Schweißkolben“ bezeichnete Geräte, diese Geräte arbeiten aber etwas anders als ein gewöhnlicher Lötkolben. Die Temperaturen bei den meisten einfachen Kolben lassen sich stufenlos zwischen 200 °C und 450 °C verstellen.
Zusätzlich muss der gleiche Kunststoff zum Aufschmelzen verwendet werden. Dafür gibt es besondere „Schweißdrähte“ aus Kunststoff. Das Verfahren erfordert viel Übung und ein wenig Erfahrung, damit die Schweißstelle dann auch tatsächlich gut hält. Gelegentlich kommen auch Bewehrungsnetze zum Einsatz.
Probleme beim Lötkolben
Beim Lötkolben ist bereits die hohe Temperatur ein Problem. Bei einer temperaturgeregelten Lötstation wäre das Einhalten einer niedrigeren Temperatur grundsätzlich möglich, allerdings wird hier wahrscheinlich die Lötspitze das Kunststoffschweißen nicht lange mitmachen.
Dazu kommt das Problem, dass man mit dem Lötkolben Kunststoffe nicht gezielt erwärmen, sondern meist nur verbrennen kann. Die dabei entstehenden unangenehmen Gerüche enthalten auch teilweise hoch giftige Dämpfe.
Deshalb sollte in jedem Fall besser ein Kunststoffschweißgerät (29,81€ bei Amazon*) für solche Reparaturen verwendet werden. Einfache Schweißsets für Kunststoff erhält man schon ab rund 50 – 60 EUR im Handel. Dazu hat man dann meist auch gleich:
- ABS-Schweißdrähte
- PC-Schweißdrähte
- PP-Schweißdrähte
- PS-Schweißdrähte
- PVC-U Schweißdrähte
- PE-HD-Schweißdrähte und
- Edelstahl-Bewehrungsnetze
Zur Reparatur von verschiedenen Kunststoffen ist dieser große Menge an unterschiedlichen Schweißdrähten unbedingt erforderlich. Für jedes Kunststoffmaterial gelten dabei auch noch unterschiedliche Temperaturen. Achten Sie auch darauf, dass manche Kunststoffe beim Verschweißen nicht nur Wärme, sondern auch Druck benötigen. Dafür ist dann zusätzliches Werkzeug nötig.
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