Möglichkeiten zum Ersatz von Lötkolben
Grundsätzlich können Sie viele Teile auch ohne Lötkolben zusammenlöten – Elektronikteile aber nur bedingt. Behelfslösungen funktionieren meist nicht ausreichend, um hoch exakte Lötstellen anzubringen, Lötfehler führen dazu, dass Bauteile später nicht funktionieren.
„Behelfslösungen“ gibt es auch auf industriellem Niveau: Sogenannte Leitkleber („wire glue“) werden auch in der Industrie verwendet, um Teile ohne Löten zu verbinden. Der Kleber ist elektrisch leitend und das Verkleben fungiert damit als Lötstelle.
Als Heimwerker kann man solche Kleber aber kaum irgendwo bekommen. Hier wird man sich eher mit Behelfslösungen abhelfen müssen, die mehr oder weniger gut funktionieren.
Lötzinn
Löten funktioniert vielleicht ohne Lötkolben – aber sicher nicht ohne Lötzinn. Den sollten Sie auf jeden Fall zur Hand haben.
Für Behelfslösungen wäre ideal, einen Lötzinn mit möglichst niedrigem Schmelzpunkt zur Hand zu haben. Je nach Legierung kann der Schmelzpunkt zwischen 180 °C und 230 °C liegen. Zinn-Blei-Legierungen (Sn60Pb40) und Zinn-Blei-Legierungen mit geringem Silberzusatz (Sn62Pb36Ag2) haben in der Regel die niedrigsten Schmelzpunkte. Alle anderen Lote liegen bei 220 – 230 °C.
Löten mit Nagel und Feuerzeug – Schritt für Schritt
- zu verlötendes Kabel
- Nagel
- Korken (als Wärmeschutz)
- Hitzequelle (Feuerzeug, etc).
1. Temperatur ermitteln
Je nachdem, welches Material Sie verwenden, müssen Sie Ihren Nagel unterschiedlich lang aufheizen. Machen Sie einige Versuche und sehen Sie nach, wie lange Sie den Nagel erhitzen müssen, bis das Lötzinn schmilzt.
2. Nagel präparieren
Schieben Sie den Nagel einfach ganz durch den Korken. So können Sie sich nicht verbrennen, wenn Sie nur den Korken anfassen.
3. Löten
Fixieren Sie das Kabel an der Lötstelle mit der Nagelspitze und legen Sie die Spitze des Lötzinns an. Heizen Sie nun den Nagel für die benötigte Zeit auf und lassen Sie das Lötzinn auf die Lötstelle tropfen.