Wenn die Markise plötzlich zu breit ist
Gute Markisen sind teuer. Gerade, was die Breite einer Markise betrifft, muss man sich beim Kauf aber doch ziemlich exakt festlegen. Zieht man nun um, kann die Markise plötzlich nicht mehr passen. Beispielsweise, der der neue Balkon nicht mehr so breit ist wie der in der alten Wohnung. Nicht immer muss es aber gleich der Neukauf einer kürzeren Markise sein. Wenn einige Voraussetzungen erfüllt werden, können Sie Ihre Markise gegebenenfalls auch kürzen.
Grundsätzlich kann man Markisen kürzen
Jedoch ist das Kürzen einer Markise eine relativ aufwendige Arbeit. Dazu kommt, dass Sie auch neue Komponenten benötigen. Folgende Bauteile müssen bearbeitet bzw. ausgetauscht werden:
- Volant (Austausch gegen ein kürzeres Volant)
- Markisenbespannung (Austausch gegen ein schmäleres Markisentuch)
- Saumleiste kürzen
- Tuchwelle (Markisenwelle) kürzen
- eventuell Halterung kürzen
Dabei sind aber einige Besonderheiten zu beachten, die das Kürzen beschränken:
- Ausfallprofil der Gelenarme
- Kassetten (Gehäuse)
Voraussetzungen, damit gekürzt werden kann
Das Profil der zusammengeklappten Gelenkarme darf nicht über das gegenüberliegende Markisenende (Befestigung des anderen Markisenarms) hinausreichen. Bei Kassetten haben Sie das Problem, dass Sie diese nicht einfach zerschneiden können. In Bezug auf die Bespannung bedeutet das Kürzen, dass Sie die Markise neu bespannen müssen. Gegebenenfalls ist es aber auch ausreichend, den Markisenstoff zu nähen, nachdem Sie ihn gekürzt haben.
Anleitung zum Kürzen einer Markise
- Markise, die gekürzt werden soll
- Volant (schmäler)
- Markisenstoff (schmäler)
- eventuell neue Schwerlastdübel oder Mörtelinjektion
- Zangen
- Schraubenzieher
- Ratschenkasten
- Arbeitsleiter
- eventuell Bohrmaschine (49,00 € bei Amazon*) mit geeigneten Bohrern
1. Vorbereitungsarbeiten
Überprüfen Sie zunächst, ob Sie die Markise tatsächlich so weit verkürzen können, ohne dass dann die Gelenkarme beim Einklappen seitlich überstehen würden. Außerdem müssen Sie die neuen Maße für die Bespannung nehmen und den neuen Markisenstoff vorbereiten.
2. Abbauen der Markise
Vor dem Abbauen der Markise fahren Sie die Markise ungefähr 25 bis 30 cm aus. Dann sichern Sie die beiden Gelenkarme mit dem Sicherungsseil.
Sie müssen Sie Markise komplett abbauen. Unter „Markise abbauen“ finden Sie eine detaillierte Anleitung zum Demontieren.
Ist auch noch ein Antriebsmotor (Rohrmotor) verbaut, muss auch dieser entfernt werden. Die Anleitung unter „Markisenmotor austauschen“ können Sie auch für das Ausbauen des Motors nutzen. Der Motor muss zwingend ausgebaut werden, da Sie die Welle, in welche der Motor geschoben ist, kürzen müssen.
3. Markisenbespannung austauschen
Ist die Markise abgebaut, nehmen Sie die Bespannung ab. Die Anleitung zum Markisentuch wechseln ist hierfür bestens geeignet. Bedenken Sie aber, dass Sie vor dem Neubespannen noch den Zwischenschritt mit dem Kürzen der einzelnen Bauteile durchführen müssen!
4. Kürzen der einzelnen Komponenten
Ist auch die Bespannung abgenommen, müssen Sie nur noch das Tragrohr oder den Tragrahmen herausnehmen. Jetzt haben Sie Tuchwelle, Saumleiste und Trägerprofil (für die Wandbefestigung) vor sich liegen. Also können Sie die Teile jetzt entsprechend kürzen.
5. Zusammenbau der gekürzten Markise
Dann werden sämtliche Arbeiten wieder so durchgeführt, wie Sie in den einzelnen Anleitungen detailliert aufgeführt sind. Also das Trägerprofil wieder installieren, die Markise neu bespannen, Tuchrolle, gegebenenfalls Motor und Lager wieder einbauen. Abschließend dann die verkürzte Saumleiste befestigen.
6. Montage der gekürzten Markise
Haben Sie die Markise wieder zusammengebaut, können Sie sie wieder montieren. Mussten Sie auch das Trägerprofil kürzen, müssen Sie jetzt natürlich die Befestigungslöcher versetzen. Je nach Materialbeschaffenheit des Untergrunds verwenden Sie Schwerlastdübel oder Injektionsmörtel. Unter „Markise anbringen“ erklären wir die Montage einer Gelenkarm-Markise ausführlich.
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