Typische Probleme beim Durchbohren
Hohe Wandstärke
Ein schon sehr grundlegendes Problem ist die nötige Länge des Bohrers. Die übliche Dicke von Innenmauern beträgt zwischen 5 und 7 cm, tragende Wände und Außenwände können oft aber auch 24 oder sogar 36 cm dick sein. Je nach Wandaufbau sind manchmal sogar noch höhere Stärken möglich (Fassadendämmung auf der Außenwand).
Härte des Mauerwerks
Nicht nur Beton lässt sich schwer durchbohrenerst recht Stahlbeton. Auch Ziegelwände können schon ganz schön hart sein – und ihr großer Nachteil ist, dass das Material dazu auch noch spröde ist, und somit ohne Schlag gebohrt werden muss.
Unbekanntes Mauerwerk
Gerade bei verputzten Wänden ist oft nicht immer gleich ersichtlich, um welches Mauerwerk es sich handelt. Bei Massivbauweisen kommen viele unterschiedliche Baumaterialien zum Einsatz, die auch ganz unterschiedliche Charakteristika und Härten haben.
Die ersten Bohrversuche zeigen aber meist anhand der Farbe des Bohrstaubs, um welchen Wandbaustoff es sich handelt:
- roter oder rötlicher Staub: Ziegelwand
- grauer Staub: Beton oder Stahlbeton
- weißer Staub: Kalksandstein (KS), der ebenfalls als Außenbaustoff, vorwiegend aber für Zwischenwände verwendet wird.
Geeignete Geräte und Bohrer
Um harte Wände zu durchbohren, muss auch die Bohrmaschine leistungsfähig genug sein. Für Beton und Stahlbeton kann man einen Bohrhammer verwenden, bei Backsteinwänden sollte möglichst auf die Leistung der Bohrmaschine geachtet werden.
geeignete Bohrer
Bei den meisten stabilen Wandbaustoffen (also ausgenommen Zwischenwände in Trockenbauweise) sind hartmetallbestückte Steinbohrer eine gute Wahl.
Leitungsverlauf
Bevor Sie zu bohren beginnen, prüfen Sie immer, ob an der gewünschten Bohrstelle Leitungen verlaufen. Das versehentliche Anbohren von Wasser- oder Stromleitungen kann sehr üble Folgen haben. Verwenden Sie dazu ein Leitungssuchgerät (82,99€ bei Amazon*).
Bei Stahlbeton müssen Sie außerdem auf die Armierung achten (Fertigbetonteile haben meist eine sehr faserige dicht gelegte Armierung, Ortbeton-Armierungen sind dicker und stabiler und meist nicht zu durchbohren). Das Durchbohren einer massiven Armierung sollte außerdem aus Gründen der Statik immer vermieden werden.
Richtige Bohrweise
Ziegelwände (und auch Klinkerfassaden) dürfen nur ohne Schlageinrichtung durchbohrt werden! Auf jeden Fall sollten Sie:
- das Bohrloch mit einem Kreuz markieren, so dass Sie den Bohrer immer richtig ansetzen könnten
- bei Ziegelwänden immer ganz leaicht nach unten bohren
- bei Ziegelwänden mit sehr geringer Drehzahl bohren (250 – 300 Umdrehungen) da die Backsteine sonst verglasen können
- alle anderen Wandbaustoffe immer erst ohne Schlag anbohren und erst bei zu geringem Bohrfortschritt die Schlageinrichtung einschalten
* Affiliate-Link zu Amazon