Tragende Wände
Bevor man sich daran machen kann, eine Wand einzureißen, muss zunächst sichergestellt werden, dass es sich um keine tragende Wand handelt. Bei einem Einreißen einer solchen Wand wäre die Standfestigkeit des gesamten Gebäudes massiv gefährdet.
Welche Wände tragende Wände sind, kann man allerdings nicht auf den ersten Blick sagen. Oft wird fälschlicherweise angenommen, nur bei Außenwänden handele es sich um tragende Wände – das stimmt aber nicht.
Abreißen tragender Wände
In vielen Fällen wird das Entfernen einer tragenden Wand nicht möglich sein – manchmal ist das baustatisch aber vertretbar, wenn die Deckenlast abgefangen und über Träger entsprechend verteilt wird. Zusätzlich müssen dann meist noch Verstärkungen an anderen Stellen im Gebäude vorgenommen werden.
Einen solchen Abriss darf ausschließlich ein Fachunternehmen durchführen – bei unsachgemäßer Ausführung kann das Gebäude schweren Schaden nehmen oder im schlimmsten Fall kaum mehr zu retten sein. Zuvor ist immer eine statische Begutachtung erforderlich. Der Statiker schreibt dann die notwendigen Stützmaßnahmen als Ersatz für die tragende Wand genau vor.
Woran erkennt man tragende Wände?
Eine hohe Wandstärke von 17,5 oder 24 cm weist in der Regel auf eine tragende Wand hin – Zwischenwände ohne tragende Funktion sind meist höchstens 11,5 cm stark. Das ist allerdings nur ein möglicher Hinweise und keineswegs ein ausreichend sicherer Beweis.
Ein weiterer Hinweis ist, dass tragende Wände fast immer genau an der gleichen Stelle in allen Stockwerken stehen. Auch davon kann es allerdings Ausnahmen geben.
Beide Kriterien können nur Hinweise geben, eine sichere Auskunft darüber, was tragend ist und was nicht, erhält man nur bei einer statischen Begutachtung. Lediglich bei Trockenbaumauern aus Gipskarton können Sie ganz sicher davon ausgehen, dass sie keine tragende Funktion erfüllen.
Leitungen in der Wand
Vor dem Abriss müssen Strom- und Wasserleitungen unbedingt fachgerecht umgelegt werden. Erst dann darf ein Abriss erfolgen.