Aus mehreren kleinen Räumen einen großen machen
Statt vieler kleiner Zimmer, wie sie vor allem in älteren Häusern zu finden sind, setzt man heute eher auf größere und weitläufigere Räume. Man wohnt gerne offener und integriert zum Beispiel die Küche in das Esszimmer oder sogar ins Wohnzimmer. Möchte man ein älteres Gebäude großzügiger und offener gestalten, kommt man in der Regel um einen oder mehrere Wanddurchbrüche nicht herum. Dabei muss zwischen tragenden und nicht tragenden Wänden unterschieden werden. Tragende Wände sollten aus statischen Gründen nicht ohne Weiteres durchbrochen werden.
Wie Sie eine tragende Wand ausfindig machen
Zuerst muss natürlich festgestellt werden, ob es sich um eine tragende oder nicht tragende Wand handelt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- die tragende Wand anhand des Bauplans zum Haus identifizieren
- eine tragende Wand anhand der Mauerdicke erkennen
- eine tragende Wand anhand des verwendeten Materials ermitteln
- die Position der Wand
- die Feststellung durch eine Fachkraft für Statik
Am einfachsten ist es, wenn man den Bauplan des Hauses zu Rate ziehen kann. Aber auch an der Stärke der Mauer oder anhand des verwendeten Materials können Sie eine tragende Wand identifizieren. Tragende Wände, die mittig im Haus verbaut werden, haben eine gewisse Stärke, außerdem spielt das Material eine wesentliche Rolle. Gipskartonplatten oder Trockenbauwände werden nicht als tragende Wände eingesetzt.
Was bei der Bearbeitung von tragenden Wänden wichtig ist
Wenn ein Wanddurchbruch an einer tragenden Wand durchgeführt werden soll, müssen Sie zunächst etwas Vorarbeit leisten, indem Sie das Umfeld der betreffenden Wand mit Baustützen versehen. Am besten setzen Sie diese Stützen beidseitig und unmittelbar um den Bereich herum ein, der später durchbrochen werden soll. Der Abstand zwischen den einzelnen Stützen sollte maximal einen dreiviertel bis einen Meter betragen. Die Stützen werden benötigt, um die Deckenlast vorübergehend abzufangen, bis nach dem Durchbruch ein Stahlträger eingesetzt wird.
Was Sie bei einem Wanddurchbruch noch beachten sollten
Prüfen Sie unbedingt, ob sich in der zu durchbrechenden Wand Leitungen wie Wasser-, Abwasser- oder Stromleitungen befinden. Dazu können Sie ein Ortungsgerät oder einen Leitungsdetektor verwenden. Wenn der Mauerdurchbruch an einer solchen Stelle mit Leitungen durchgeführt werden muss, sind diese vor dem Durchbruch stillzulegen. Bei Wasserleitungen kann dies allerdings schwierig sein.
Nach dem Wanddurchbruch
Nach dem eigentlichen Wanddurchbruch muss die Wand durch den Einbau eines Stahlträgers oder eines stabilen Balkens neu abgestützt werden. Dieser Träger wird oft auch als Sturz bezeichnet. Lassen Sie sich unbedingt von einer Fachkraft oder einem Fachbetrieb für Statik beraten.