Herstellen von Wanddurchbrüchen
Einen Wanddurchbruch muss man immer dann herstellen, wenn man eine Tür oder ein Fenster in eine Wand einbauen möchte. Es versteht sich von selbst, dass das bei tragenden Wänden nicht oder nur mit großem Aufwand möglich ist – die Statik des gesamten Hauses kann in diesem Fall buchstäblich „kippen“ – eine Reparatur ist dann oft nur mehr mit immensem Kostenaufwand möglich.
Beim Durchbrechen einer statischen Wand ist immer und zwingend ein statisches Gutachten erforderlich. Der Statiker bestimmt dann, welche Maßnahmen zum Abfangen und Verteilen von Deckenlasten notwendig sind. Diese Maßnahmen sind zwingend und fachgerecht sehr genau umzusetzen.
Vorgeschrieben werden beispielsweise:
- Stahlträger zum Auffangen der Deckenlast (Stahlqualität, Länge, Durchmesser, Form)
- bestimmte Gestaltungen der Auflager
- Verstärkungen an der Auflagerwand
- Verstärkungen an anderer Stelle im Gebäude
Wenn Sie nicht sicher sind, ob es sich bei der Wand um eine tragende Wand handelt (das ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar) sollten Sie ebenfalls einen Statiker zu Rate ziehen.
Durchbrechen oder durchsägen?
Einen Wanddurchbruch kann man durchaus auch mit speziellen Sägen herstellen. Dazu dienen besondere Mauerwerkssägen. Achten Sie aber immer darauf, dass die Säge für den jeweiligen Baustoff auch geeignet ist (Betonsägen sind eine eigene Kategorie!) und dass die Säge über eine ausreichende Schnitttiefe verfügt.
Bis zu 15 cm ist die Geräteauswahl meist noch recht groß, darüber etwas geringer. 40 cm Schnitttiefe sind aber durchaus noch möglich.
Das Durchsägen hat den Vorteil, dass weniger Staub und Verschmutzung anfällt und Durchbrüche sehr exakt hergestellt werden können. Der entstehende Staub wird meist schon während dem Sägen abgesaugt. Somit lassen sich Durchbrüche schnell und sauber herstellen. Die Arbeiten sind außerdem für den Rest der Wand erschüterungsfrei.