Das Bearbeiten von MDF-Platten
MDF-Platten sind zunächst als Trägermaterial anzusehen, aus denen eine Oberfläche oder Korpus gebildet werden soll. Die eigentliche Oberfläche von MDF-Platten soll dabei so gut wie nie länger sichtbar bleiben. Daher gibt es verschiedene Techniken, wie Sie Holzverbundwerkstoffe Oberflächen-veredeln können:
- lackieren und streichen
- mit Folie bekleben
- mit Blech verkleiden
- mit Kunststoffplatten verkleiden
- mit Echtholz furnieren
Professionelles Furnieren durch Handwerks- oder Industriebetrieb
Insbesondere das Furnieren ist dabei grundsätzlich dem entsprechend ausgerüsteten Schreiner oder Tischler vorbehalten. Denn Furnier wird während des Befestigens auf der Trägerplatte mit hohem Druck und hoher Temperatur verarbeitet. Den Druck werden die meisten Heimwerker noch herstellen können, nicht aber eine höhere Temperatur dieser Presse. Das bedeutet, Sie werden, wenn Sie selber furnieren wollen, Abstriche machen müssen.
Furnieren durch den Heimwerker
Dennoch bietet der Fachhandel Furniere an, die mit herkömmlichen Kontaktklebern aufgebracht werden können. Bedenken Sie bei der zu bestellenden Menge an Furnier, dass Sie dieses auch spiegeln müssen. Das Furnier muss auch an der Rückseite angebracht werden, um den typischen Eigenschaften (wie das Verziehen) entgegenzuwirken. Jedoch wird für die Rückseite in der Regel ein Furnier ohne dekorativen Mehrwert verwendet.
Anleitung zum Furnieren einer MDF-Platte
- Kontaktkleber (Furnierkleber)
- Furnier (Vorder- und Rückseite)
- Pressgewichte
- Cuttermesser (10,19 € bei Amazon*)
- Stechbeitel
- Schleifpapier
- Schraubzwingen (13,99 € bei Amazon*)
- Messwerkzeug
1. Vorbereitungen vor dem eigentlichen Furnieren
Lagern Sie das Furnier und die zu furnierende MDF-Platte für mindestens 24 Stunden in dem Raum, in dem Sie später furnieren möchten. So wird der Feuchtigkeitsgehalt beider Komponenten angeglichen. Bereiten Sie die zu furnierende MDF-Platte vor, indem Sie sie auf Maß schneiden und insbesondere an den Kanten schleifen. Nun messen Sie die Oberfläche ab und übertragen es auf Ihr Furnier. Bedenken Sie dabei, dass das Furnier je nach Größe bis zu 1 cm und mehr überstehen sollte.
2. Das Furnier aufkleben
Zum beidseitigen Beschweren empfehlen wir Schraubzwingen zusammen mit zwei alten Küchenarbeitsplatten. Nun wird der Furnierkleber auf das Furnier und auf die Trägerplatte aufgetragen. Manche Furnierhersteller legen der Packung ein Trennpapier bei, damit Sie das Furnier exakt positionieren können, ohne dass es vorab festklebt. Nun wird das Furnier positioniert und das Papier herausgezogen.
3. Pressen und warten
Nachdem Sie fertig sind, wird die furnierte MDF-Platte auf die alte Küchenarbeitsplatte gelegt und mit der zweiten Platte beschwert. Zusätzlich können beide Platten nun mit Schraubzwingen fixiert und noch stärker aneinander gepresst werden. Nun müssen Sie den Empfehlungen des Herstellers des Furnierklebers entsprechend lange warten.
4. Nacharbeiten
Entfernen Sie dann die Anpressplatten und bearbeiten Ihre furnierten MDF-Platten weiter. Nun wird das Furnier mit ganz wenig Überstand auf die Länge der MDF-Platte geschnitten. Danach wird das nur noch ganz leicht überstehende Furnier mit einem Stechbeitel abgezogen und auf Maß mit der MDF-Platte gebracht. Abschließend ziehen Sie die Kante noch mit einem feinen Schleifpapier ab.
5. Das Finish
Danach können Sie nun dem furnierten Werkstück den Endschliff verleihen. Sie können die furnierte MDF-Platte lackieren, ölen, wachsen oder wie Sie sie auch immer im Finish behandeln wollen.
So sollten Sie nach Möglichkeit beim Kontaktkleber und bei den späteren Finish-Bearbeitungen (Lack, Farbe usw.) möglichst keine wasserlöslichen Produkte verwenden. Das Furnier könnte aufquellen, das Wasser aber auch die Inhaltsstoffe der MDF-Platte angreifen.
* Affiliate-Link zu Amazon