Das Messer mit dem Wetzstahl schärfen – So geht’s
Bevor Sie mit dem Schärfen beginnen, spülen Sie das Messer unter fließendem Wasser ab, um eventuelle Rückstände zu entfernen. Halten Sie den Wetzstahl in Ihrer nicht-dominanten Hand und stellen Sie sicher, dass er stabil gehalten wird. Nun können Sie mit dem Schärfvorgang beginnen:
- Positionierung des Messers: Halten Sie das Messer so, dass es in einem Winkel von etwa 20 Grad zum Wetzstahl steht. Als visuellen Anhaltspunkt können Sie sich vorstellen, die Messerklinge zunächst bei 90 Grad, dann bei 45 Grad und schließlich in einem halbierten Winkel von circa 20 Grad zum Wetzstahl zu positionieren.
- Schärfen der Klinge: Setzen Sie die Klinge am oberen Ende des Wetzstahls an. Ziehen Sie das Messer in einer gleichmäßigen Bewegung von oben nach unten, wobei Sie gleichzeitig die Klinge vom Griff bis zur Spitze bewegen. Halten Sie während dieser Bewegung den Winkel konstant.
- Wiederholungen: Führen Sie diesen Prozess etwa 6 bis 8 Mal pro Seite der Klinge durch. Achten Sie darauf, dass Sie beide Seiten der Klinge abwechselnd und gleichmäßig bearbeiten.
- Feintuning: Nach den initialen Schärfbewegungen können Sie durch leichtes Nacharbeiten an besonders stumpfen Stellen die Schärfe noch weiter verbessern. Hören Sie aufmerksam auf das Geräusch der Klinge am Wetzstahl – ein sandiges Geräusch zeigt an, dass Sie den richtigen Winkel getroffen haben.
- Schärfetest: Zum Schluss können Sie die Schärfe Ihres Messers testen. Halten Sie die Klinge unter eine Lampe; eine scharfe Schneide reflektiert das Licht nicht und erscheint als dünne, dunkle Linie, während eine stumpfe Klinge das Licht reflektiert und eine breite, helle Linie zeigt.
Durch diese Schritte können Sie sicherstellen, dass Ihr Messer wieder die nötige Schärfe erreicht, ohne dass Material abgetragen wird. Dies erhöht die Lebensdauer Ihrer Klinge und erleichtert das Schneiden in der Küche erheblich. Denken Sie daran, beim Schärfen vorsichtig zu sein, um Verletzungen zu vermeiden.
Die Wahl des richtigen Wetzstahls
Die Wahl des geeigneten Wetzstahls ist entscheidend dafür, dass Ihre Messer wieder die gewünschte Schärfe erreichen. Grundsätzlich gibt es zwei Haupttypen von Wetzstählen: richtende und spannende. Richtende Wetzstähle aus Metall eignen sich hervorragend, um die Schneide Ihrer Messer aufzurichten, ohne Material abzutragen. Gerade für polierte Schneiden sind diese besonders zu empfehlen, da sie eine glatte und langlebige Schneide garantieren.
Spannende Wetzstähle aus Keramik und Diamant hingegen tragen tatsächlich Material von der Klinge ab. Dies führt zu einer kurzfristigen Rauen der Schneide, was sie sehr scharf macht, jedoch schneller den erneuten Einsatz des Wetzstahls erfordert. Während Keramik weniger Material abnimmt und eine feinere Körnung aufweist, sind Diamantwetzstähle bekannt für ihre Aggressivität und Effizienz beim Abtragen von Material.
Bei der Wahl der Länge des Wetzstahls sollten Sie darauf achten, dass der Wetzstahl mindestens so lang wie die längste Klinge Ihrer Messer ist. Eine Länge von 26 bis 32 cm ist hierbei optimal. Ein ovaler Wetzstahl bietet zudem eine breitere Auflagefläche und kann dadurch zu einem besseren Schärfergebnis führen als ein runder Wetzstahl.
Beachten Sie diese Faktoren:
- Material: Stahl für polierte Schneiden, Keramik oder Diamant für schnelles Materialabtragen
- Länge: Mindestens 26 cm, idealerweise 32 cm
- Form: Oval für breitere Auflagefläche
Pflege und regelmäßiges Wetzen erhöhen die Lebensdauer Ihrer Messer erheblich. Beobachten Sie die Veränderungen während des Schärfprozesses und passen Sie die Auswahl des Wetzstahls an Ihre speziellen Bedürfnisse an.
Wann ist Wetzen nicht mehr ausreichend?
Regelmäßiges Wetzen ist eine effektive Methode, um die Schärfe Ihrer Messer langfristig zu erhalten. Jedoch gibt es bestimmte Situationen, in denen das Wetzen alleine nicht mehr ausreicht. Nach ein bis zwei Jahren regelmäßiger Nutzung, möglicherweise auch kürzer bei intensivem Gebrauch, können Sie feststellen, dass die Schärfe Ihres Messers trotz häufiger Verwendung des Wetzstahls nicht mehr wiederhergestellt wird.
Ein Anzeichen, dass das Wetzen nicht mehr effektiv ist, ist das Auftreten von reflektierenden, stumpfen Stellen auf der Schneide, die auch nach mehreren Versuchen nicht verschwinden. Diese Reflexionen zeigen an, dass der Grat der Klinge entweder stark beschädigt oder vollständig abgenutzt ist. Ein weiteres Indiz ist, wenn Sie bemerken, dass sich die Schneide beim Zwiebeln schneiden nicht mehr glatt durch das Gemüse bewegt, was dazu führt, dass die ätherischen Öle freigesetzt werden und Sie „weinen“ müssen.
In solchen Fällen ist es notwendig, die Klinge neu zu schleifen, um einen frischen und scharfen Grat zu erzeugen. Dies kann durch einen Schleifstein oder eine Schleifmaschine erfolgen, mit denen Material von der Klinge abgetragen wird, um eine neue, scharfe Schneide zu formen. Achten Sie dabei darauf, dass das Schleifen gleichmäßig und in einem geeigneten Winkel (meist 20 Grad) erfolgt, um optimale Schärfeergebnisse zu erzielen.
Es ist ebenfalls ratsam, den Zustand Ihres Wetzstahls zu überprüfen. Ein Wetzstahl muss härter sein als die Klinge selbst. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Wetzstahl seine Funktion nicht mehr erfüllt, könnte dies daran liegen, dass er für Ihr Messer zu weich ist. Überprüfen Sie daher regelmäßig sowohl den Zustand Ihrer Messer als auch das Zubehör, um stets ein optimales Schneideergebnis zu gewährleisten.