Höhenausgleich und Lagefestigkeit
Auf einem sauberen und trockenen Estrichboden ist der Ausgleich von Höhenunterschieden bei der Nutzung von Parkettkleber einfacher zu bewerkstelligen als bei schwimmend verlegtem Parkett. Die Höhenabweichung von bis zu vier Millimetern auf einem Meter Wegstrecke ist durch die Dicke des Kleberauftrags ausgleichbar.
Die Verklebung des Parketts macht besonders bei hochwertigen Edelholz-Massivprodukten Sinn. Das Abschleifen der verklebten Parkettpaneele, Holzstäbchen oder geometrischen Holzelemente ist durch die fest fixierte Lage des Holzes einfach und bei mehr als zwanzig möglichen Abschleifgängen immer wieder problemlos und ohne die Möglichkeit des Verrutschens oder Ablösens von einzelnen Elementen möglich.
Ökologie und Gesundheit
Die Leim- und Klebstoffindustrie hat entsprechend der steigenden Nachfrage nach ökologisch unbedenklichen Produkten moderne Parkettkleber entwickelt, die nahezu schadstofffrei sind. Drei Varianten von Klebergrundstoffen sind verbreitet, wobei der Polyurethankleber (PU-Kleber) den „chemischsten“ darstellt. Außerdem gibt es eine Auswahl an Epoxidharzklebern, die deutlich geringere Ausdünstungspotenziale haben sollen. Als ökologisch unbedenklichste Kleberform wird Anhydritestrich empfohlen. Lassen Sie sich hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte vom Fachmann beraten. Bei mit Lack versiegeltem Parkett sind die möglichen Ausdünstungen des Klebers geringer als bei geölten oder gewachsten Parkettböden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Ausgleichsmasse
- Grundierung
- Parkettkleber
- Lösemittel
- Zahnspachtel
- Kelle
- Reinigungstücher
- Hammer
- Schlagholz
- Zugeisen
- Zollstock oder Bandmaß
- Wasserwaage
- Abstandshalter
- Stichsäge
- Atemschutz
1. Untergrund vorbereiten
Der Untergrund muss eben, trocken und rissfrei sein und auf der Oberfläche keine Rückstände wie Öle oder Fette aufweisen, die eine Haftung des Klebstoffs beieinträchtigen. Sehr glatte Untergründe wie Fliesen müssen angeschliffen werden.
2. Grundierung aufbringen
Als Klebergrundlage sollten Sie nach dem eventuell notwendigem Aufbringen und Austrocknen der Ausgleichmasse eine Grundierung verstreichen, die sowohl zu Untergrundbeschaffenheit, dem danach verwendeten Kleber und der Parkettart passen sollte. Bei Zweifeln holen Sie sich fachgerechten Rat. Nach vier bis sechs Stunden sind die meisten Grundierungen durchgetrocknet.
3. Verkleben beginnen
Verstreichen Sie den Kleber auf der Fläche für die erste Legereihe, streichen Sie Verteilungshilfsfugen mit dem Zahnspachtel ein und drücken Sie die Parkettpaneele, Holzelemente oder Platten so kräftig ein, bis die gleichmäßig verteilte Klebermasse beginnt, in die Fugen zu quellen.
4. Reihe für Reihe
Verteilen Sie den Kleber Reihe für Reihe in der gleichen Menge und drücken Sie die weiteren Parkettelemente leicht ein. Fixieren Sie die auf dem Klebebett nebeneinander liegenden Parkettteile mit Hilfe von Hammer und Schlagholz.
5. Überprüfen der Nivellierung
Legen Sie nach dem Verlegen jeder weiteren Reihe die Wasserwaage an und überprüfen Sie die waagerechte Lage der Parkettelemente. Korrigieren Sie mit entsprechendem Andruck eventuelle Abweichungen. Bei noch einseitig offnen Legereihen können Sie zusätzlichen Klebstoff unterheben, um die Gesamtnivellierung zu erhöhen.
6. Reinigung und Trockenzeit
Entfernen Sie alle Kleberreste sofort mit Lösemittel (5,60€ bei Amazon*), bevor sie aushärten. Nach zwölf Stunden sind die meisten Parkettkleber ausgehärtet, doch achten Sie zusätzlich auf die Herstellerangaben.
Häufig gestellte Fragen
Wann muss man Parkett verkleben?
Massivparkett muss immer zwingend verklebt werden, Fertigparkett kann man vielfach auch problemlos schwimmend verlegen. Auch bei einer Fußbodenheizung im Raum ist ein Verkleben immer dringend empfehlenswert.
Ab welchem Zeitpunkt kann man Parkett verkleben?
Ein Estrich muss dafür belegreif sein. Das ermittelt der Bodenleger durch eine Restfeuchtemessung (CM-Messung) des Estrichs. Eine Schätzung ist schwierig, da die Abbindezeit stark von den Umgebungsbedingungen abhängt (Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit).
Welche Nachteile hat die schwimmende Verlegung von Parkett?
Der Boden ist grundsätzlich „lauter“, es kommt zu höheren Trittschallgeräuschen. Zudem neigt schwimmend verlegtes Parkett zu schnellerer Abnutzung, ist schlechter aufzuarbeiten und überträgt bei einer Fußbodenheizung deutlich weniger Wärme. Beim Verlegen sind zudem Dehnfugen erforderlich.
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