Klebende Krümel und Kanten mit Kratern
Styropor und Styrodur sind aus Granulat aufgeschäumt. Diese runden Kügelchen bleiben in den Platten strukturell bestehen, in Styropor stärker ausgeprägt, in Styrodur weniger. Wenn die Polystyrolplatte bricht oder mit einem kalten Blatt oder einer kalten Klinge geschnitten wird, reißen die Kügelchen „Krater“ in die Schnittkanten.
Eine zweite erhebliche Behinderung beim kalten Durchtrennen entsteht durch die elektrostatische Aufladung. Die krümelnden Bruchstücke der Polystyrolplatte kleben an der Klinge und ein ständig neues Ansetzen, gegebenenfalls mit regelmäßigem Abwischen der Klinge, gestaltet die Arbeit lästig.
Bandartige Blätter, Drähte und stehende Klingen
Zu den Eigenschaften der Polystyrolplatten gehört das Schmelzen bei spätestens 270 Grad Celsius, meistens schon wesentlich früher. Das Durchtrennen und Schneiden von Polystyrolplatten ist ein schmelzendes Verfahren, bei dem der Schnittkörper das Material verdrängt und gleichzeitig die beiden Schnittseiten glättet.
Im Prinzip kommt jedes Werkzeug infrage, dass scharf und schmal ist und erhitzt werden kann. Platten müssen meist nur rechteckig in längeren geraden Linien zurechtgeschnitten werden. Im Modellbau mit Polystyrolplatten sind oft viele kleine und modellierende Schnitte erforderlich. Dafür können sich statt Bandlösungen stehende Klingen besser eignen.
Methoden und Werkzeuge zum Polystyrolplatten schneiden
Heiß gemachte Cutterklinge
Mit einem Feuerzeug oder über einer Kerzenflamme erhitzter Cutter oder Tapetenmesser. Die Klinge sollte auf mindestens vier Segmente ausgefahren werden.
Bügel- beziehungsweise Sperrholzsäge
Der eingespannte Sägedraht (Metall) oder das Sägeblatt mit kleinen Zähnen wird mit einem Feuerzeug, Gasbrenner oder mit dem Anlegen von Strom erhitzt.
Heißdrahtschneidebügel, Heißdrahtschneidemaschine oder Thermosäge
Als fertig konstruierte Werkzeuggeräte erhältlich. Im Internet lassen sich viele Konstruktionspläne zum Eigenbau finden.
Lötbrenner und Lötkolben
Diese Geräte funktionieren generell auch. Das Problem ist, das der Kolben beziehungsweise Aufsatzkopf oft zu breit ist und durch einbrennendes Polystyrol verschmutzt wird.